Demo für alternative Lebensformen in Luzern

«Wir bleiben!»: Eichwäldli-Unterstützer gehen auf die Strasse

Der Demonstrationszug für das Eichwäldli endete auf dem Helvetiaplatz, wo es eine Kundgebung gab.

(Bild: bic)

Am Samstag-Nachmittag haben Eichwäldli-Bewohnerinnen eine Demonstration organisiert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Rund 80 Personen sind mit Parolen von der Allmend in die Neustadt marschiert.

Am Samstag sind rund 80 Personen durch Luzern marschiert, um für den Erhalt des Eichwäldli zu demonstrieren. Die bewilligte Demo ist um 14 Uhr beim Eichwäldli gestartet. «Eichwäldli muss bleiben!», so die Forderung. «Dafür gehen wir auf die Strasse!»

Die friedliche Truppe ist mit Wagen und Transparenten via Moosmattstrasse, Freigleis und Neustadtstrasse bis zum Helvetiagärtli marschiert, wo die Schlusskundgebung stattfand. Danach ging’s zurück ins Eichwäldli.

Die Forderung nach Freiraum werde zunehmen, sind die Demonstranten überzeugt: «Liebe Stadtregierung, wenn ihr geglaubt habt, dass nun alles gut sei, müssen wir euch leider enttäuschen.» Die Stadt gehört allen und niemandem, so die Parole.

Gegen Gentrifizierung und Profitgier

In der Stadt müssen diverse Lebensformen nebeneinander Platz haben und sich die Menschen mit Respekt und Offenheit begegnen, so die Vision der Demo-Teilnehmer. «Eine andere Stadt ist möglich», stand auf einem Transparent.

Die Demo richtete sich auch gegen Gentrifizierung, Profitgier, Bodenspekulation und Verdrängungsprozesse und dass die Stadt vermehrt «durchökonomisiert» werde. «Die dadurch höher werdenden Mietpreise führen zu unnötigen wirtschaftlichen Zwängen, die uns in allen Lebensbereichen beeinflussen», hiess in der Ankündigung.

 

Besetzung endete mit Kompromiss

In den letzten Wochen ist die ehemalige Soldatenstube zum Politikum geworden: Die Bewohnerinnen hätten das Luzerner Eichwäldli auf Ende Jahr verlassen müssen, der Mietvertrag mit der Stadt war ausgelaufen, weil das Gebäude in schlechtem Zustand ist. Die legale Wohngemeinschaft wurde zu einer Besetzung.

Nach Verhandlungen haben sich die Bewohner mit Baudirektorin Manuela Jost geeinigt: Die Besetzer des «Eichwäldli» haben am Dienstag den baulich kritischen Teil des Gebäudes geräumt und die Schlüssel zurückgegeben, damit dort Stabilisierungsmassnahmen durchgeführt werden können.

Nun laufen Gespräche über einen befristeten Nutzungsvertrag für das weniger stark gefährdete Wohnhaus. Konzerte oder der regelmässige öffentliche Mittagstisch sollen vorest nicht mehr stattfinden.

Ein neuer Nutzungsvertrag wäre auf ein halbes Jahr befristet. Bis dann soll klar sein, ob und wie das schützenswerte Gebäude saniert und dauerhaft genutzt werden kann.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Nicolas A. Rimoldi
    Nicolas A. Rimoldi, 14.01.2019, 13:15 Uhr

    Besetzungen sind illegal und gehören umgehend geräumt. Es ist nicht am Stadtrat, untätitg zuzuschauen. Er hat Recht und Gesetz zu wahren.

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