Tierschutz deckt leere Versprechen auf

Kofler missachtet noch immer die Gesetze

Kofler-Filiale an der Luzerner Pilatusstrasse.

(Bild: Google Maps)

Wenn es um die Deklarierung von Echtpelz geht, gibt es beim Luzerner Modehaus Kofler eklatante Mängel. Recherchen des Zürcher Tierschutzes zeigen nun: Daran hat sich nach wie vor nichts geändert.

Seit 2014 darf Echtpelz nur noch verkauft werden, wenn Tierart, Herkunft und Gewinnungsart des Pelzes angegeben sind. Das Luzerner Modehaus Kofler interpretiert diese Verpflichtung relativ frei. Denn auf dem Etikett steht bloss, dass der Pelz aus Fallenjagd oder Jagd ohne Fallen oder sogar aus Käfighaltung stammen kann. Also man weiss nicht, woher er kommt. Dies resultierte vor knapp zwei Monaten in einem Shitstorm (zentralplus berichtete).

Der Zürcher Tierschutz hat nun 26 Kofler-Produkte mit Pelz-Beschaffenheit angeschaut. 23 davon waren ohne Herkunft und Tierart deklariert, wie «SRF» schreibt. Nur der erwähnte Hinweis stand auf dem Etikett.

Nadja Brodmann wirft Kofler in diesem Zusammenhang vor, Transparenz zu verhindern. Gegenüber «SRF» lehnte Kofler ein Interivew ab. Via Stellungnahme liessen sie bezüglich mangelnder Transparenz verlauten: «Gemäss unseren Abklärungen zu diesem Thema war uns dies schlichtweg nicht bewusst.»

Mathias Lörtscher ist Leiter Artenschutz und Drittlandimport beim zuständigen Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Er sei erstaunt über die Antwort von Kofler – das Unternehmen schon in der Kritik gestanden sei und Besserung versprochen habe. Nun wolle das BLV bei Kofler vorstellig werden.

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