1000 Unterzeichner fürchten Verkehrslawine im Dorf

Petition gegen Halbanschluss Rotkreuz Süd eingereicht

Am Montagmorgen wurde eine Petition mit über 1'000 Unterschriften gegen den Halbanschluss Rotkreuz Süd eingereicht.

(Bild: zvg)

Der geplante Halbanschluss Rotkreuz Süd weckt Widerstand: Die Grüne Partei und die IG «Halbanschluss Nein» haben am Montag eine Petition mit über 1’000 Unterschriften beim Gemeinderat Risch deponiert.

Die Grünen Risch-Rotkreuz und die «IG Halbanschluss Nein» wehren sich gegen den geplanten Autobahn-Halbanschluss «Rotkreuz Süd». Am Montagmorgen haben sie dem Gemeinderat Risch ihre Petition überreicht. Mit über 1’000 Unterschriften setze die Rischer Bevölkerung ein deutliches Zeichen, dass dieser geplante Halbanschluss auf wenig Gegenliebe stosse, schreiben sie in einer Mitteilung.

Die Grünen befürchten, dass der neue Halbanschluss zu massiv mehr Durchgangsverkehr durch die Dorfzentren und Wohngebiete von Rotkreuz, Buonas und Risch führen wird. Zu viele Menschen würden in ihrer Lebensqualität durch eine weitere Verkehrslawine beeinträchtigt.

Innovative Lösung verlangt

Die Petition verlangt, dass sich der Gemeinderat bei der Regierung dafür einsetzt, dass der Halbanschluss nicht realisiert wird. «Im Zeitalter der Digitalisierung ist es wohl fehl am Platz, Verkehrslösungen aus dem 50er-Jahren zu präsentieren», wird Hanni Schriber-Neiger, Kantonsrätin und Präsidentin der Grüne Risch-Rotkreuz, in einer Mitteilung zitiert. «Die Gemeinde und der Kanton sollten innovative und nachhaltige Lösungsvorschläge ausarbeiten.»

Die Grünen und die IG Halbanschluss Nein, die 100 Mitglieder zählt, haben sich bereits im Rahmen der Mitwirkung der kantonalen Richtplananpassung gegen den Autobahn-Halbanschluss zwischen Rotkreuz und Buonas ausgesprochen. Der Kantonsrat wird voraussichtlich nächstes Jahr über den Richtplan entscheiden.

Gemeinderat ist für Richtplanänderung

Der Gemeinderat vom Risch hat indes erst letzte Woche mitgeteilt, dass er die Richtplanänderung mit Halbanschluss unterstützt. «Er ist überzeugt, dass dieser, zusammen mit den flankierenden Massnahmen, deutliche Vorteile für die Gemeinde bringt», hielt er in einer Mitteilung fest.

Diese Haltung bekräftigte er diesen Montag nochmals, nachdem er die Petition entgegengenommen hatte. «Der Gemeinderat Risch ist sich bewusst, dass der Autobahn-Halbanschluss Rotkreuz Süd kontrovers diskutiert wird», schreibt er. Dennoch unterstütze er die Aufnahme in den Richtplan, um das Projekt vertieft prüfen zu können. Es sei das Resultat einer Verkehrsstudie des Kantons, bei welcher der Halbanschluss Rotkreuz Süd mit flankierenden Massnahme sowie der Bypass beim Forrenkreisel als Bestvariante hervorgegangen sei.

Gleichzeitig hält der Gemeinderat fest, dass er die Bedenken der Bevölkerung ernst nimmt. Deshalb stellt er Bedingungen an die Umsetzung. So müssten zum Beispiel wirkungsvolle flankierende Massnahmen dafür sorgen, dass der Ausweichverkehr durch Rotkreuz von Süden her verhindert wird. Die Massnahmen sollen unter Einbezug der betroffenen Bevölkerung ausgearbeitet werden. Als mögliche Varianten  nannte der Gemeinderat Temporeduktionen, siedlungsorientierte Strassengestaltungen oder Dosiersysteme.

Der Halbanschluss ist Bestandteil des Gesamtverkehrskonzepts der Gemeinde (zentralplus berichtete).

So soll das neue Gesamtverkehrskonzept aussehen – in roter Linie der geplante Autobahnhalbanschluss zur Entlastung des morgendlichen und abendlichen Pendlerverkehrs.

So soll das neue Gesamtverkehrskonzept aussehen – in roter Linie der geplante Autobahnhalbanschluss zur Entlastung des morgendlichen und abendlichen Pendlerverkehrs.

(Bild: zvg)

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