Megger Kunsthandel-Firma setzt sich durch

Kunst statt Musik: So geht es im Luzerner Konsipark weiter

Das Konservatorium im Dreilindenpark – ein Ort mit Geschichte und viel Grün.

(Bild: Emanuel Ammon)

Die Finartis Kunsthandels AG soll die Liegenschaften im Dreilindenpark übernehmen, sobald die Musikhochschule ausgezogen ist. Das Unternehmen aus Meggen will die Räume mit öffentlichen Ausstellungen und Veranstaltungen bespielen – und hat sich mit seinem Konzept gegen die Idee eines Gastronomiebetriebs und eines Spielemuseums durchgesetzt.

Der Konsipark in Luzern bleibt ein Ort der Kultur. Der Stadtrat hat entschieden, mit der Finartis Kunsthandels AG Verhandlungen über die Neuvermietung der Liegenschaft Dreilinden aufzunehmen. Die jetzige Mieterin, die Hochschule Luzern – Musik, will im Herbst 2020 in den Südpol umziehen.

Finartis hat sich in einer öffentlichen Ausschreibung gegenüber zwei Mitbewerbern durchgesetzt, wie die Stadt am Montagmorgen in einer Medienmitteilung schreibt. Sie will die Liegenschaft als Kulturort für Luzern erhalten und plant eine sanfte Weiterentwicklung. Kern des Konzeptes ist es, mit einem Skulpturenpark, mit öffentlichen Ausstellungen und Veranstaltungen generationenübergreifend vielfältige Kunsterlebnisse zu vermitteln.

Ebenfalls Interesse bekundete die Projektträgerschaft 14 Stadtluzerner. Sie wollte einen Hotel- und zwei Gastronomiebetriebe betreiben und die Liegenschaft mit Veranstaltungen beleben. Die Projektgruppe Zauberschloss ihrerseits wollte auf Dreilinden mit dem Institut für Spielkultur ein interaktives Spiele-Museum eröffnen (zentralplus berichtete).

Nicht nur ein kultureller Mehrwert

Eine vom Stadtrat eingesetzte Jury, in der neben Vertretern der Stadt Luzern auch externe Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und aus dem Quartier Wesemlin-Dreilinden Einsitz hatten, hat die drei Vorschläge an mehreren Sitzungen geprüft und bewertet. Zudem hat ein Beratungsunternehmen Prüfungsberichte zur finanziellen Tragbarkeit der Konzepte erstellt. Als Ergebnis dieser Prüfungen sprach die Jury eine klare Empfehlung für das Konzept der Finartis aus.

Der Stadtrat sehe im Konzept von Finartis die Chance einer sanften Weiterentwicklung der wertvollen Anlage und das Potenzial, einen gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert für Luzern zu schaffen. Mit ihrem Konzept, Kunst aktiv über den Skulpturenpark, Ausstellungen und Veranstaltungen verschiedensten Gruppen der Bevölkerung näher zu bringen, überzeuge Finartis. «Insbesondere zeigt sie sich sehr bestrebt, das Quartier Wesemlin-Dreilinden in das Konzept einzubinden», begründet der Stadtrat. Darüber hinaus zeige das Konzept ein hohes Bewusstsein für das sensible Umfeld der Liegenschaft und für die integral geschützte historische Gebäudesubstanz.

Park und Teil der Gebäude sollen öffentlich bleiben

Der Stadtrat hat die Vermietung der Liegenschaft öffentlich ausgeschrieben und suchte auf diesem Weg Nachmieter für die Räumlichkeiten in den drei historischen Gebäuden. Wichtig bei der Auswahl des Nachmieters war dem Stadtrat, dass die im Quartier beliebte Parkanlage und ein Teil der Gebäude öffentlich zugänglich sind (zentralplus berichtete).

Finartis ist seit knapp drei Jahrzehnten in der Schweizer Kunstszene aktiv und Mitglied des Kunsthandelsverbands der Schweiz. Finartis wird von deren Eigentümer Robert Landau geführt, der zusammen mit seiner Ehefrau Alice seit 2011 im Kanton Luzern wohnt. Robert Landau ist Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins «American Friends Musée d’Orsay» und war Botschafter der Art Basel. Der 79-Jährige gehört zu den reichsten Menschen in Luzern, sein Vermögen wird von der «Bilanz» auf 700 bis 800 Millionen Franken geschätzt (zentralplus berichtete).

Er und seine Finartis wollen dafür sorgen, dass die Gebäude auf Dreilinden wieder in ihrem alten Glanz erstrahlen. Dies, indem die Räume mit Werken der bildenden und darstellenden Künste gefüllt werden, wie es der ursprüngliche Stiftungszweck der Liegenschaft Dreilinden war. Diesem Zweck wolle die Finartis gewissenhaft nachkommen.

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