Sparpläne der Luzerner Regierung in der Kritik

SP und Grüne wehren sich gegen Abbau bei den Museen

Das Natur-Museum kommt als Zentralstandort für das neue Museum infrage.

(Bild: les)

Das Naturmuseum und das Historische Museum sollen zu einem «Museum für Natur und Gesellschaft» zusammengeführt werden. Diese Sparmassnahme wird von der Luzerner SP und den Grünen stark kritisiert. Sie wenden sich nun an den Regierungs- und den Stadtrat.

Mehr Angebot für weniger Geld, das verspricht der Kanton durch die Fusion des Natur- und des Historischen Museum Luzerns (zentralplus berichtete). Es sollen jährlich 800’000 Franken gespart werden, dabei schrumpft jedoch auch die Ausstellungsfläche um rund die Hälfte.

Pläne, die von der SP und den Grünen des Kanton Luzern, kritisiert werden. Die beiden Parteien wenden sich mit einer Interpellation und kritischen Fragen diesen Donnerstag an den Regierungsrat und den Stadtrat.

Schüler seien die Leidtragenden

«Der Bevölkerung wird so einmal mehr ein Leistungsabbau als Fortschritt verkauft», wird SP-Kantonsrat Marcel Budmiger in einer Medienmitteilung zitiert. Glaube man den Ausführungen des Bildungsdirektors, solle den Besuchern mit weniger Geld und knapp der Hälfte der bisherigen Ausstellungsflächen künftig viel mehr geboten werden als bisher.

Leidtragende der Fusion sind laut Budmiger vor allem die Schüler, für die es künftig weniger Platz und weniger Sonderausstellungen geben werde. Der SP-Kantonsrat betont des Weiteren die rund 18’000 Personen, welche die Petition «SOS Museen» gegen die Schliessung unterzeichnet hatten.

Denn auch sie konnten den Regierungsrat offensichtlich nicht überzeugen, auf den Bildungsabbau zu verzichten. «Gerade in Zeiten der Klimaerwärmung ist es falsch, bei der Umweltbildung zu sparen», sagt SP-Kantonsrat und Biologe Hasan Candan. Er sieht in den Museen wichtige Bildungsangebote, deren Weiterentwicklung nicht von der Finanzpolitik bestimmt werden dürfe.

Budmiger will vom Regierungsrat wissen, welche Pläne für die beiden Gebäude des Natur- und historischen Museums bestehen und wie viel Geld bereits in die Neukonzipierung des Museums investiert wurde. Des Weiteren stehen die Kosten, die beim Gebäude ohnehin anfallen, auch wenn es nicht weiterhin als Museum genützt würde, im Zentrum.

Grüne loten Widerstand aus

Auch die Grünen der Stadt Luzern kritisieren in einer Interpellation die geplante Fusion der beiden Museen. Sie betonen neben dem räumlichen Abbau auch die Reduzierung der Vollzeitstellen. «Für uns wäre die Fusionierung der beiden Museen eine mittlere Tragödie», meint Noëlle Bucher, Grossstadträtin der Grünen Luzern. Die Grünen erhoffen sich laut Bucher, dass durch ihre Interpellation an den Stadtrat ein Ball Richtung Regierungsrat beziehungsweise Richtung Kanton ins Rollen kommt.

Sie stellen deshalb mehrere kritische Fragen an den Stadtrat. Unter anderem soll er die gesellschaftliche sowie die touristische Bedeutung der beiden Museen einschätzen und sich zur Wertschöpfung äussern. Zudem wollen die Grünen wissen, ob der Stadtrat in Erwägung zieht, sich für den Erhalt der beiden eigenständigen Museen einzusetzen und ob er bereit ist, sich im Rahmen der öffentlichen Vernehmlassung gegen die Fusion einzusetzen.

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