Linke kritisiert Tiefsteuerpolitik

AFD-Spendenaffäre führt nach Cham

Die Affäre um die Finanzierung der deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD) führt auch in den Kanton Zug. Für die Jungen Alternativen ist die Tiefsteuerpolitik schuld daran.

Die deutsche Rechtsaussen-Partei AfD kam in letzter Zeit regelmässig wegen ihrer ungeklärten Finanzierung unter Druck – und der Spenden-Skandal führt auch in die Schweiz: Wie Recherchen des «Spiegels» und der «Wochenzeitung» kürzlich zeigten, hat der deutsche Milliardär August von Finck junior mit seinem Vermögen die AFD immer wieder unterstützt, vor allem auch in der Gründungsphase.

Laut der WoZ betrieb die AFD in den Jahren 2014 und 2015 einen Goldshop im Internet, mit dem sie pro Jahr rund zwei Millionen Euro umsetzte. Die Firma Degussa Sonne/Mond Goldhandel AG war damals einer der Hauptlieferanten des Goldes. Und hier kommt der Kanton Zug ins Spiel: Die 2010 gegründete Handelsfirma hat ihren Sitz in Cham und gehört zu von Fincks Imperium.

Die Junge Alternative Zug kritisiert in einer Mitteilung, dass die Tiefsteuerpolitik den Kanton Zug für Firmen wie die Degussa Sonne/Mond Goldhandel besonders attraktiv mache. «Der jüngste Skandal bestärkt uns im Kampf gegen das Steuerdumping», so die Partei. Zug zahle als Hort von Steuerflüchtlingen einen hohen moralischen Preis, zugleich müssten Familien aus dem «überteuerten Kanton» wegziehen. 

Es sei zudem nicht das erste Mal, «dass eine Zuger Steuerflucht-Firma mit deutschen Rechtsaussen verbunden ist». Im Hanauer Atommüll-Skandal von 1988 seien mindestens drei Zuger Firmen verwickelt gewesen, sowie ein Frankfurter Chemie-Konzern namens Degussa, schreiben die Jungen Alternativen. Und die Jungpartei erinnert an den ersten Zuger Finanzskandal 1923, der mit dem ultranationalistischen Schwerindustriellen Hugo Stinnes zu tun hatte.

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