Nur ein Mini-Gewinn für 2019

Zuwanderung sei Dank: Stadt Zug senkt die Steuern

Die Bürgerlichen haben im Zuger Stadtrat nun die klare Mehrheit. Das weckt Begehrlichkeiten.

(Bild: Wikimedia/Stadt Zug)

54 statt 58 Prozent: Der Zuger Stadtrat will den Steuerfuss um vier Einheiten senken, um damit unter den Zuger Gemeinden konkurrenzfähig zu bleiben. Die Stadt rechnet für 2019 mit einem minimen Gewinn von 0,8 Millionen Franken. Die Investitionen nehmen ab nächstem Jahr stark zu.

Die gute Wirtschaftslage, der haushälterische Umgang mit Ausgaben sowie unerwartete Einnahmen haben der Stadt Zug in den letzten beiden Jahren Überschüsse beschert. Darum soll jetzt der Steuersatz um vier Einheiten des kantonalen Einheitssatzes gesenkt werden und neu bei 54 Prozent liegen, teilt die Stadt Zug am Dienstag mit. «Wir sind zum Schluss gekommen, dass eine Steuersenkung vertretbar ist», so Stadtrat Karl Kobelt, Vorsteher des Finanzdepartements.

Die erwarteten Steuereinnahmen 2018 bei den natürlichen Personen fallen höher aus als budgetiert, die Fiskalerträge der juristischen Personen sind auf Budgetkurs. Selbst mit einem reduzierten Steuerfuss rechnet der Stadtrat darum mit stabilen Einnahmen für die nächsten Jahre.

Gründe sind das anhaltende Bevölkerungswachstum und ein «konstantes Saldo der zu- und wegziehenden Unternehmen». Neben dem Grundsatz eines stabilen Steuerfusses sei es dem Stadtrat ebenso wichtig, das hochstehende Leistungsangebot beizubehalten. «Beide Ziele werden wir mittelfristig erreichen können», so Karl Kobelt. Nach einem leichten Rückgang der Investitionen im laufenden Jahr rechnet der Stadtrat für die Jahre 2019 und 2020 wieder mit einer kräftigen Zunahme.

1’000 neue Einwohner

Grossen Einfluss auf das Budget 2019 sowie auf den Finanzplan 2019–2022 hat das neue Finanzhaushaltgesetz des Kantons. Neben geänderten Abschreibungsgrundsätzen verlangt es eine auf acht Jahren ausgerichtete ausgeglichene Rechnung. «Das Gesetz bietet die Möglichkeit, zukünftige Investitionen vorzufinanzieren, und zwar bis maximal 50 Prozent der ordentlichen Abschreibungen», heisst es, davon habe der Stadtrat Gebrauch gemacht und für den Bau von Schulhäusern einen Betrag von 7 Millionen Franken zurückgestellt.

Der Stadtrat rechnet nicht nur mit einer steigenden Anzahl von Arbeitsplätzen, sondern ebenso mit einer Zunahme der Gesamtbevölkerung und der Schülerzahlen. Konkret erwartet die Stadt Zug bis 2022 ein Bevölkerungswachstum von rund 1’000 Personen auf mehr als 31’000 Einwohner. Die Beschäftigtenzahl wird voraussichtlich um rund 2’000 auf fast 43’000 zunehmen.

Zuger Finanzdirektor Karl Kobelt.

Zuger Finanzdirektor Karl Kobelt.

(Bild: zvg)

Dies hat Auswirkungen auf den Pädagogik- und den Betreuungsbereich, wo mit einem Stellenzuwachs von gut 13 Einheiten gerechnet wird. Auf hohem Niveau bleiben die Abgaben der Stadt Zug in den kantonalen und den nationalen Finanzausgleich. Sie liegen 2019 nochmals höher als im Vorjahr, nämlich bei 70,1 Millionen Franken (2018: 69,3 Mio.).

Die Nettoinvestitionen werden 2019 auf rund 42,7 Millionen Franken geschätzt (Vorjahr: 38,6 Mio.) steigen. So unter anderem für den von den Stimmberechtigten genehmigten Umzug der Stadtverwaltung an die Gubelstrasse 22 (4,9 Millionen Franken), den Ausbau des Schulhauses Riedmatt (rund 5 Mio. Franken), den Tausch des Kläranlage- gegen das Gaswerkareal (6 Mio. Franken), für verschiedene Strassenprojekte (6,8 Mio. Franken) und für die letzten Investitionen in das Bauprojekt der Vorflutleitung Zugersee der Stadtentwässerung (2 Mio. Franken).

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