Politischer Vorstoss wegen Stein-Herkunft

Wieso beim Krienser Stadion Granit aus China verbaut wurde

Kleinfeld Stadion.

(Bild: jal)

Für den Parkplatz beim Krienser Kleinfeld, das kürzlich eröffnet wurde, wurde Granit aus China verbaut. Das ist einem Grünen Einwohnerrat sauer aufgestossen. Nun liefert die Gemeinde die Gründe für den weiten Import.

Bei der Sanierung der Parkplätze beim neuen Stadion Kleinfeld wurden Granitsteine aus China verbau. Das führte zu kritischen Fragen aus der Politik. Einwohnerrat Bruno Bienz (Grüne) wollte vom Gemeinderat mittels Interpellation wissen, wie so etwas möglich war. «Welcher Passus müsste im Beschaffungsreglement ergänzt werden, um nicht nur unökologische Transporte aus Übersee zu verhindern, sondern auch lokales Gewerbe zu stärken?», stellte er etwa als Frage.

Mit dem Granit aus China komme der Verdacht von Kinderarbeit und Zwangsarbeit auf, so Bienz. Nun liegt die Antwort des Gemeinderates vor. Dass die Fragen nicht bereits in der Fragerunde der Einwohnerratssitzung im September beantwortet wurde, erklärt der Gemeinderat mit den umfangreichen Abklärungen, die dazu nötig waren.

Die meisten Steine kamen aus dem Tessin

Beim Parkplatz mussten rund 60 Meter Randsteine ersetzt werden, 50 Meter davon waren Steine aus dem Tessin. Für die restlichen 10 Meter Randabschlüsse war ein spezieller Typ Stein nötig, der im Tessin nur als «mehrfach teurere Sonderanfertigung produziert» werde und auch auf Kantonsebene im Ausland eingekauft wird.

Im Beschaffungswesen werden einheimische Produkte nach Möglichkeit bevorzugt, schreibt der Gemeinderat, «wo sinnvoll, seien in einer Ausschreibung je eine Variante mit dem einheimischen und mit dem nicht einheimischen Produkt offerieren zu lassen». Die Gemeinde beschaffe «ökonomisch, ökologisch, ethisch, fair und professionell», heisst es weiter.

Aus China, aber angeblich fair

Das Gartenbauunternehmen hat die Natursteine von einem Luzerner Unternehmen gekauft, das eine «Fair Stone»-Urkunde vorweisen kann. Damit verpflichten sich die Partner Normen für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Ressourcen einzuhalten.

Dem Einkäufer sei es immer ein Anliegen, «gerechte» Steine einzukaufen, so der Gemeinderat. Er habe Steinbrüche in China besucht und nie Kinder arbeiten gesehen. Zudem kontrolliere auch der Staat heute in China strenger.

Die Steine in China zu kaufen, war eine Entscheidung zwischen Gartenbaufirma und Steinlieferant, «der Gemeinderat oder die Verwaltung hatten keinen Einfluss auf diese Entscheidung», so die Antwort. Lange Transportwege seien zudem eine Realität des Welthandels.

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