Gemeinderat verabschiedet Gesamtverkehrskonzept

So will Kriens den Verkehr bändigen

Cyril Wiget Kriens Gemeinderat Gemeindepräsident Politik Grüne

(Bild: bic)

Die Gemeinde Kriens wächst – und damit die Zahl der Menschen, die auf der Strasse unterwegs ist. Ein Paket von 70 Massnahmen soll helfen, den Verkehr in Kriens besser zu organisieren. Der Gemeinderat hat das Gesamtverkehrskonzept verabschiedet. Für Kritik sorgten vor allem zwei Punkte.

Der Krienser Gemeinderat hat das Gesamtverkehrskonzept Kriens verabschiedet. Es zeigt auf, wie der Verkehr zukünftig organisiert werden soll. Für die nächsten 15 Jahre werden – abgestimmt auf das Wachstum der Gemeinde – rund 70 Massnahmen für Autos, den öffentlichen Verkehr, Velofahrer sowie Fussgänger skizziert.

«Für Kriens bildet das Gesamtverkehrskonzept den Leitfaden für die zukünftige Mobilität, welcher nun schrittweise mit zahlreichen Massnahmen umgesetzt wird», wird Bauvorsteher Matthias Senn in einer Mitteilung zitiert.

Kritik an Tempo-30-Zonen

Der Gemeinderat hält fest, dass das Konzept mehrheitlich auf Anklang stosse. Nach einem Workshop mit rund 100 Personen fand vom 22. Mai bis am 30. Juni 2018 eine schriftliche Vernehmlassung statt. Es gingen 51 Stellungnahmen mit total 370 Anträgen von Behörden, Parteien, Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen ein. «Das Gesamtverkehrskonzept wurde insgesamt überwiegend positiv aufgenommen», sagt Gemeindepräsident Cyrill Wiget.

Im Zentrum von Kriens kommt's immer wieder zu Stau.

Im Zentrum von Kriens kommt’s immer wieder zu Stau.

(Bild: zvg)

Die Strategie, jene Verkehrsmittel zu stärken, die wenig Platz brauchen – Stichworte Velo und Bus – werde mehrheitlich begrüsst. Ebenfalls auf positives Echo sei die geplante Aufwertung des Strassenraums im Zentrum gestossen. Damit soll Kriens ein lebendiges, gewerbefreundliches Zentrum erhalten.

Für Diskussion in der Vernehmlassung sorgte vor allem die Ausgestaltung der Horwerstrasse und Schachen-/Amlehnstrasse sowie die Umsetzung einzelner Tempo-30-Zonen. Der Gemeinderat hält fest, dass er mehrheitsfähige Rückmeldungen in die Fassung des Gesamtverkehrskonzeptes eingearbeitet habe. Diese wird am 8. November im Einwohnerrat behandelt.

Die vier Schwerpunkte

Das Gesamtverkehrskonzept enthält rund 70 Massnahmen, aufgeteilt nach vier Kernanliegen.

  • Verkehr besser organisieren: Um den erwarteten Mehrverkehr auf der Strasse bewältigen zu können, soll das Mobilitätsverhalten verändert werden. Ziel ist es, dass die Wahl des Verkehrsmittels in Zukunft bewusst erfolgt. Zu diesem Zweck soll der Stellenwert des öffentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs in Kriens erhöht werden. Dies aber nicht zu Lasten des Autoverkehrs. Dazu beitragen sollen unter anderem Mobilitätskonzepte für Areale oder Mobiltätsmanagement in Unternehmen und in der Gemeindeverwaltung.
  • Verkehr auf Hauptrouten effizient und attraktiv abwickeln: Dank Verkehrsmanagement, beispielsweise mit vernetzten Ampeln auf der Obernauer- und Luzernerstrasse, sollen sowohl der öffentliche Verkehr als auch der Autoverkehr auf den Hauptrouten zuverlässiger unterwegs sein. Zudem profitiert der Veloverkehr von neuen Velo-Schnellrouten, so zum Beispiel zwischen dem Zentrum Kriens und Luzern Süd. Weiter soll die Horwerstrasse zur Verbesserung der Sicherheit und des Veloangebots umgestaltet werden. Für Fussgänger soll unter anderem eine attraktive Promenade im Bereich Hohle Gasse und Kirchrainweg geschaffen werden.
  • Verkehr im Zentrum neu gestalten: Die Vision eines attraktiven, belebten, sicheren und kundenfreundlichen Zentrums ist ein wichtiger Bestandteil des Gesamtverkehrskonzepts. Dazu muss aber der Verkehrsfluss im Zentrum vereinfacht und mehr Platz für die Bevölkerung im öffentlichen Raum geschaffen werden. Ein wichtiges Element ist laut Gemeinderat die Neugestaltung des Verkehrsregimes auf der Gallusstrasse, dem südlichen Abschnitt der Gemeindehausstrasse oder der Fenkernstrasse.
  • Verkehr im Quartier verträglich machen: Die Tempo-30-Regelung soll auf weitere Wohnquartiere ausgedehnt werde – so zum Beispiel im Obernau oder im Bereich Schattenberg. Weiter soll die öV-Erschliessung der Quartiere optimiert werden.
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