Starke Senkung für junge Erwachsene

Kanton Luzern: Krankenkassenprämie steigt im Schnitt um 0,6 Prozent

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf. (Bild: guidograf.ch)

Über alle Altersklassen steigen die Krankenkassenprämien im Kanton Luzern nächstes Jahr im Schnitt leicht an. Für die jungen Erwachsenen hingegen sinken sie um 17,7 Prozent.

Das Bundesamt für Gesundheit hat die Krankenkassenprämien für das Jahr 2019 bekannt gegeben. Erstmals stützt es sich dabei auf die sogenannte «mittlere Prämie» ab. Diese ist definiert als das von den Versicherern geschätzte durchschnittliche Prämienvolumen pro Versicherten. Sie berücksichtigt alle Grundversicherungsmodelle, also auch solche mit hohen Franchisen und mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer.
 
Schweizweit steigt die mittlere Prämie über alle Altersklassen um 1,2 Prozent. Im Kanton Luzern beträgt der Anstieg 0,6 Prozent.
 
Die Unterschiede pro Altersgruppe sind allerdings sehr gross. Die mittlere Prämie für junge Erwachsene (19-25 Jahre) sinkt im Kanton Luzern im Jahr 2019 um 17,7 Prozent und kostet neu 230 Franken (2018: 279 Franken).

Prämienerhöhung für Erwachsene

Gesamtschweizerisch sinkt sie um 15,6 Prozent. Der Grund für die deutlich tiefere Prämie ist der, dass am 1. Januar 2019 eine Änderung des Krankenversicherungsgesetzes in Kraft tritt, die gezielt eine Prämiensenkung für junge Erwachsene bewirkt.
 
Gleichzeitig führt diese Entlastung bei den jungen Erwachsenen zu einer Erhöhung der mittleren Prämie für Erwachsene. Sie beträgt neu im Kanton Luzern 325 Franken (2018: 318 Franken), was einen Anstieg von 2,3 Prozent bedeutet (gesamtschweizerisch: 2,4 Prozent).

Guido Graf zeigt sich zufrieden

Damit liegt die Prämie nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 372 Franken (2018: 363 Franken). Die mittleren Prämien für Kinder (0-18 Jahre) steigen im Kanton Luzern um 2,1 Prozent und betragen rund 86 Franken. Gesamtschweizerisch ist der Anstieg 2,4 Prozent (101 Franken).

Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, ist erfreut, dass der Anstieg der Krankenkassenprämien und die kantonalen mittleren Prämien 2019 im gesamtschweizerischen Vergleich wiederum unter dem Durchschnitt liegen. «Dennoch ist das noch lange keine Trendwende», mahnt Graf.

«Medizin ist kein Konsumgut»

So sei es auch künftig wichtig, dass sich alle Beteiligten weiterhin intensiv darum bemühen, das Kostenwachstum zu senken. Graf fordert insbesondere eine Medizin mit Augenmass: «Medizin ist nicht einfach ein Konsumgut. In diesem Sinne braucht es ein Umdenken. Leistungserbringer wie auch Patientinnen und Patienten sollen zukünftig nur noch diejenigen Leistungen anbieten beziehungsweise beziehen, die auch wirklich nötig sind.»

Aus Sicht Grafs würden die Zahlen ausserdem zeigen, dass die Einführung der Massnahme «ambulant vor stationär» nicht nur eine spürbare Entlastung für die Steuerpflichtigen bedeute, sondern auch nicht zu einer Mehrbelastung der Prämienzahler führe, wie oft behauptet wurde. Würde diese Massnahme zu einer Kostenverschiebung auf die Prämien führen, so hätten diese überdurchschnittlich steigen müssen. Das Gegenteil war der Fall.

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