Verstopfte Züge treiben seltsame Früchte

Jetzt wollen Zuger Linke und Rechte den Geldhahn aufdrehen

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(Bild: bic)

Zwei Zuger Kantonsräte von Links und Rechts haben genug von verspäteten und überfüllten Zügen. Deshalb haben sie beim Regierungsrat gefragt, wie die Situation schon vor dem Bau des Zimmerbergtunnels entschärft werden können. Denn Geld sei genug vorhanden, finden sie.

Wie die SBB diesen vergangenen Frühling bekannt gaben, soll die Bahnverbindung zwischen Zug und Zürich mit dem Zimmerbergbasistunnel II verbessert und die Kapazitäten erhöht werden (zentralplus berichtete).

Der Tunnel zwischen Zürich und Thalwil soll dafür bis Baar verlängert werden. Die Hoffnung: Das Nadelöhr auf der Strecke Luzern-Zürich wird dadurch möglichst bald der Vergangenheit angehören. Geplant ist, dass die Ausbauarbeiten zwischen 2030 und 2035 beginnen.

Schulterschluss von links und rechts

Doch dies dauert zwei Zuger Politikern eindeutig zu lang. Aus diesem Grund spannen die beiden Kantonsräte Andreas Hürlimann (Grüne) und Philipp C. Brunner (SVP) nun zusammen und haben beim Regierungsrat eine Interpellation deponiert.

Konkret wollen sie von der Regierung wissen, wie die Situation der knappen Kapazitäten auf der Strecke zwischen Zug und Thalwil schon vorher entschärft werden können. Weiter interessiert sie welche Massnahmen geplant sind und wie das Verfahren für die Projektierung des Zimmerbergtunnels beschleunigt werden kann. Wie es genau weiter geht, entscheidet das Parlament in Bern frühestens Ende 2019.

Eine unhaltbare Situation?

«Derweil bestehen die Probleme auf dem Nadelöhr Zürich-Zug-Luzern weiter respektive verschärfen sich eher noch», monieren die zwei Parlamentatier. Fehlende Sitzplätze in den Spitzenstunden, unbefriedigende Fahrplanstabilität und immer wieder vorkommmende unvorhergesehene Streckenunterbrüche werden beklagt.

Angesichts der drei langen Einspurabschnitte und vor allem der beiden Einspurtunnels würde dies schnell sehr schmerzhafte Auswirkungen haben, so die Interpellanten. Der Handlungsbedarf werde folglich immer dringender.

Volle Kassen: Doch wohin mit dem Geld?

Die Möglichkeiten für eine Entschärfung der Situation würden bestehen. Denn die finanziellen Mittel sind beim Kanton vorhanden. Mehrere 100 Millionen Franken liegen laut Hürlimann und Brunner für die Vorfinanzierung entsprechender Massnahmen bereit.

Geht es nach den beiden Parlamentariern sollte der Geldhahn folglich möglichst rasch und weit geöffnet werden. Dies jedenfalls lässt sich aufgrund der Interpellation vermuten. «Welche Möglichkeiten sieht der Regierungsrat für den Einsatz dieses Geldes zur Beschleunigung von dringend nötigen Vorhaben beim Ausbau der Zuger Bahninfrastruktur?», lautet die Frage an die Exekutive. Anscheinend geht es sowohl links wie auch rechts nicht darum ob das Geld ausgegeben werden soll, sondern wie.

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