Alkoholtestkäufe in der Stadt Zug

Wo Junge an Alkohol kommen – nur zwei Betriebe fehlerhaft

Wer kontrolliert hier noch? Eine Bar an der Fasnacht.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Auch in diesem Jahr führte der Fachbereich Bewilligungen der Abteilung Sicherheit und Verkehr der Stadt Zug, Alkoholtestkäufe durch. Das Resultat ist erfreulich: Die Alkoholverkaufsrate an Minderjährige liegt unter dem Schweizerischen Durchschnitt.

In Zusammenarbeit mit der Zuger Polizei führt die Stadt Zug mehrmals jährlich Alkoholtestkäufe durch. Dieses Jahr wurden 21 Restaurationsbetriebe geprüft, wie die Stadt Zug mitteilt. Zwei der getesteten Betriebe mussten beanstandet werden und erhielten eine Verwarnung. Diese Quote fällt bedeutend besser als der Schweizer Durchschnitt. Der zuständige Stadtrat Urs Raschle freut sich über das Ergebnis: «Unsere Arbeit und die Kommunikation mit den Restaurants und Alkoholverkaufsstellen werden wahrgenommen und stossen auf Verständnis.» Auch die initiierten Massnamen zum respektvolleren Umgang mit dem öffentlichen Raum würden Wirkung zeigen.

Schweizweit wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 7225 Alkoholtestkäufe durchgeführt. In rund 29 Prozent aller Fälle erfolgte ein Verkauf alkoholischer Getränke, obwohl die Testkäufer die gesetzliche Alterslimite nicht erfüllten. Diese Quote entspricht einer Abnahme von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gemäss der Eidgenössische Zollverwaltung EZV dürfte der schweizweite Rückgang in erster Linie auf die veränderte Zusammensetzung der Testkäufe zurückzuführen sein.

Testkäufe stärken den Jugendschutz

Verkaufsstellen von Alkohol sind für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen in der Verantwortung. Alkoholtestkäufe sind ein wichtiger Bestandteil der Jugendschutzpolitik und ein wirksames Instrument, um die involvierten Akteure zu sensibilisieren und die Einhaltung der gesetzlichen Einschränkungen langfristig zu verbessern.  Die nachhaltige präventive Wirkung von Testkäufen ist unbestritten. Die Praxis zeigt, dass Testkäufe eine positive Wirkung auf das Verkaufspersonal haben, regelmässig getestete Verkaufsstellen deutlich bessere Ergebnisse erzielen und deshalb Alkoholtestkäufe zum Schutz der Jugendlichen auch in Zukunft nötig sind.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Markus_Ries
    Markus_Ries, 13.09.2018, 15:33 Uhr

    Eine sinnvolle Suchtprävention und die Durchsetzung von Verkaufsvorschriften sind wichtig – das ist im Interesse aller, und ich bin dankbar, dass es gemacht wird. Verwerflich hingegen ist die Methode der sog. «Testkäufe»: Jugendliche werden zuerst darauf trainiert, wie man das Verkaufspersonal hereinlegt, dann schickt man sie auf eine Art verdeckte Ermittlungstour. Manchmal hält sich ein erwachsener Begleiter getarnt in der Nähe auf – versteckt wie in einem Wild West Film. Sollen die Kinder so lernen, wie in einem Rechtsstaat Behörden für Ordnung sorgen? Selbst angesichts der offenbar (kurzfristigen) Wirkung kann ich Urs Raschles Begeisterung wirklich nicht teilen – der Zweck heiligt doch nicht einfach alle Mittel. Vielleicht fragt er einmal 15 Jahre alte Jugendliche, auf welchen Wegen sie tatsächlich roten, grünen, weissen, blauen Wodka beschaffen. Oder noch besser: Er kümmert sich einmal um Verkäuferinnen und Verkäufer, welche bei dieser hinterhältigen Präventionsmethode eindeutig als die schwächsten Glieder in der Kette dastehen!

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