Tendenziell abnehmende Fallzahlen und Preise

Direktor der Klinik St. Anna warnt vor roten Zahlen durch ambulante Medizin

Martin Nufer, der Klinikleiter der Hirslanden Klinik St. Anna.

(Bild: zvg)

Was passiert im stationären Bereich, wenn die Verschiebung in den ambulanten Bereich weiter fortschreitet? Laut dem neuen Direktor der Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern, Martin Nufer, gebe es Signale, dass verschiedene Spitäler bei tendenziell abnehmenden Fallzahlen und Preisen rote Zahlen schreiben werden.

Martin Nufer ist seit Ende Mai der neue Direktor der Hirslanden Klinik St. Anna Luzern (zentralplus berichtete). In einem Interview gegenüber der «Luzerner Zeitung» warnt er, dass durch die Verschiebung des stationären in den ambulanten Bereich rote Zahlen geschrieben werden könnten.

«Machen wir uns nichts vor: Bei fast allen Eingriffen, die im Kanton Luzern gemäss Weisung der Gesundheitsdirektion in der Regel ambulant durchzuführen sind, decken die Tarife unsere Kosten nicht», so Nufer gegenüber der «LZ».

«Es geht also nicht um eine Reduktion des Gewinns, sondern um rote Zahlen», fährt er fort. Durch die Verschiebung in den ambulanten Bereich werde die Hospitalisationsdauer, das ist die Zeit, die ein Patient im Spital verbringt, weiter sinken. Das bringe auch potenzielle Gefahren mit sich. Man müsse dafür sorgen, dass die Patientensicherheit nicht gefährdet werde. Dies bringe für das Personal eine intensivere Behandlungszeit mit sich.

Nufer beschäftige sich mit der Frage, was im stationären Bereich geschehe, wenn die Verschiebung in den ambulanten Bereich weiter fortschreite. «Es gibt einige Anzeichen dafür, dass verschiedene Spitäler bei tendenziell abnehmenden Fallzahlen und Preisen in die roten Zahlen kommen werden. Das heisst auch für uns: Wir müssen relevant Kosten sparen.»

Zur Person

Martin Nufer arbeitet seit 2007 in der Klinik St. Anna, ursprünglich als Internist und Leiter des Notfallzentrums, seit 2012 im Amt des medizinischen Direktors und Vizedirektors der Klinik. Der Facharzt für Innere Medizin verbrachte nach seinem  Studium in Zürich drei Jahre am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, wo er sich zum Master of Science in Management ausbilden liess. Der 52-Jährige ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und vier Kindern in Adligenswil.

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