Verwechslung in Luzerner Altersheim

Mann bekommt versehentlich Insulin verabreicht

Das Betagtenheim Staffelnhof in Reussbühl.

(Bild: zvg)

Eine Pflegefachfrau hat im Betagtenzentrum Staffelnhof in Littau einem falschen Mann Insulin verabreicht. Der Bewohner wurde ins Spital gebracht.

Im Betagtenzentrum Staffelnhof in Littau ist es zu einer Verwechslung gekommen. Eine Pflegefachfrau hat einem falschen Bewohner Insulin gespritzt. Der Mann wurde zur Kontrolle ins Spital eingewiesen, konnte aber noch gleichentags ins Altersheim zurückkehren, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtet.

Der Fehler unterlief einer temporären Angestellten, welche die Verwechslung umgehend bemerkte, meldete und später ihre Kündigung einreichte. Der Vorwurf einer anonymen Mitarbeiterin, wonach Stress aufgrund von teilweise zu wenig Personal für das Versehen verantwortlich sein könnte, weisen die Verantwortlichen zurück. Bereits vor einer Woche gab ein anderer Betrieb der Viva Luzern AG zu reden (zentralplus berichtete).

Politiker will mehr Kontrollen

Die Heime sorgen auch auf dem politischen Tapet für Gesprächsstoff. SP-Grossstadtrat Martin Wyss hat letzte Woche ein Postulat eingereicht, das mehr Transparenz und Kontrollen in den Heimen verlangt.

Konkret soll der Stadtrat die Grundlage erarbeiten, damit Luzerner Altersheime jährlich ihre Qualität und Leistungsfähigkeit nachweisen müssen. Die Resultate sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wrden, sodass sich die Bevölkerung selber ein Bild machen kann. Zudem regt Wyss unangemeldete Kontrollen an, um die Resultate zu überprüfen.

Wyss begründet seinen Vorstoss mit der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Herausforderung für die Heime. Der Präsident des Luzerner Gewerkschaftsbundes verweist auf Experten, die einen Pflegenotstand befürchten und auf Zahlen des Bundes, wonach zwischen 2012 und 2016 die Zahl der Fachpersonen im Vergleich zu den Bewohnern oder zu den Hilfskräften schweizweit in jedem fünften Heim gesunken ist.

Ebenfalls hängig ist ein zweiter Vorstoss zu den Altersheimen in Luzern. Die Grünen wollen wissen, welches Fazit der Stadtrat drei Jahre nach der Auslagerung der Heime zieht. Dabei geht es unter anderem um die Zufriedenheit von Mitarbeitern und Bewohnern der Viva Luzern AG, die angekündigte Schliessung von Pflegewohnungen und den Lohn des Geschäftsführers. Die Antwort des Stadtrates sollte bis im November vorliegen. Die Viva Luzern ist eine gemeinnützige Aktiengesellschaft, die zu 100 Prozent der Stadt Luzern gehört.

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