Bahnausbau am Zugersee in der Kritik

Für die Pro Bahn sind die SBB mitschuldig an der Verzögerung

Eigentlich sollten die Bauarbeiten für den Doppelspurausbau bei Walchwil schon laufen. Weil jedoch eine Beschwerde beim Bundesgericht hängig war, verzögerte sich die Sache. Nun kann begonnen werden.

 

(Bild: wia)

Die Doppelspur am Ostufer des Zugersees wird gebaut: Das Bundesgericht hat eine Beschwerde abgewiesen. Die lange Verzögerung hätte man nach Ansicht der Pro Bahn vermeiden können.

Die Zuger Neat-Gegner hatten vor Bundesgericht keine Chance. Die SBB haben grünes Licht und können die 1,7 Kilometer lange Doppelspur bei Walchwil weiterverfolgen (zentralplus berichtete). Der Baubeginn hat sich durch die Einsprache um Jahre verzögert.

Für die Pro Bahn Zentralschweiz sind nicht nur die Einsprecher schuld an der langen Verzögerung, sondern auch die SBB und das Bundesamt für Verkehr (BAV). Durch das Eingehen des vorhersehbaren Risikos eines langandauernden Beschwerdeverfahrens bei der gewählten Variante einer Verlängerung der Doppelspur in Walchwil haben die SBB und das BAV die volle Entfaltung des NEAT-Nutzens mitverzögert», schreibt die Pro Bahn.

Zudem werde es durch den Bau eine anderthalb Jahre dauernde Periode mit einer 15-minütigen Verlängerung der Reisezeit zwischen Zürich und Bellinzona geben. Auch die Reisezeit zwischen Luzern und Bellinzona werde sich um 10 Minuten verlängern. «Aus Sicht des Personenverkehrs hat die von den SBB gewählte und vom BAV bewilligte Variante keine Notwendigkeit dargestellt», ist sich die Bahnfahrer-Lobby sicher. Es würde bessere Lösungen geben, die rechtzeitig fertig gebaut worden wären, gerade im Hinblick auf den absehbaren Bau des Zimmerberg-Basistunnels II mit seiner Verschiebung der Kreuzungspunkte im Fernverkehr Richtung Walchwil.

Die Pro Bahn hält fest: «Die Notwendigkeit einer Sperrung des Zugersee Ost ist schon seit vielen Jahren bekannt. Es ist auch aus dieser Sicht für Pro Bahn Zentralschweiz nicht verständlich, weshalb die Spange Rotkreuz nicht rechtzeitig auf diese Sperrung hin realisiert worden ist.»

Die Interessengemeinschaft erwartet für die eineinhalbjährige Sperrung am Zugersee Ost eine «maximal kundenfreundliche Abwicklung des Verkehrsregimes über Rotkreuz». Man werde das verfolgen.

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