Zentralschweizer Spitäler spannen zusammen

Ambulanzen wollen schneller vor Ort sein

Auch die Sanität war in die Übung Nebelhorn involviert.

(Bild: zvg)

Ab September startet das Kantonsspital Luzern mit drei weiteren Spitälern einen Pilotversuch: Die Rettungsdienste arbeiten zusammen und können so schneller am Einsatzort eintreffen. In 1’000 von 21’000 Fällen hofft man schneller zu sein – und so Leben zu retten.

Es geht um Leben und Tod, denn 80 Prozent aller Einsätze der Rettungsdienste sind Notfälle. Nun wollen die Spitäler die Zeit zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort verkürzen und so zusätzliche Leben retten. Darum starten die Ambulanzen der Spitälern der Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri ab Herbst das gemeinsame Pilotprojekt «Fahrzeugpool Zentralschweiz».

Fahrzeuge aus diesem Pool werden die Rettungsdienststandorte Luzern und Stans verstärken und neu auch im Feuerwehrstützpunkt Emmenbrücke einen Standort beziehen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der vier Spitäler. Die bisherigen Rettungsdienststandorte werden weiterhin abgedeckt, mindestens ein Fahrzeug bleibt permanent vor Ort stationiert.

Eine Analyse der Fachhochschule St. Gallen habe gezeigt, dass die Hilfsfrist mit einer besseren Abstimmung und optimierten Positionierung der Fahrzeuge verkürzt werden kann. «Dank der kantonsübergreifenden Neuanordnung der Rettungsteams stehen die Teams dort zeitnah zur Verfügung, wo sich die meisten Notrufe und Notfälle ereignen, ohne die weitere medizinische Versorgung zu schmälern», so Esther Schmid, Leiterin Rettungsdienst des Luzerner Kantonsspitals.

Die Ambulanzen der vier Spitäler rücken pro Jahr 21’000 Mal aus, davon sind über 80 Prozent Notfälle. Nun hofft man, in 1000 Fällen künftig schneller vor Ort zu sein. Damit würden in 81,3 Prozent der Fälle die Patienten innert 15 Minuten erreicht. Bisher liegt dieser Wert bei 80,4 Prozent. Tönt nach wenig, aber: «Das kann die Rettung eines Menschenlebens bedeuten», so Esther Schmid.

Die bisherigen Rettungsdienststandorte bleiben bestehen, ein Notfall werde auch künftig mit der gleichen Priorität behandelt, egal wo er sich ereignet. Eine solche Zusammenarbeit der Rettungsdienste über die Kantonsgrenzen hinaus sei schweizweit einzigartig, zusätzliche Kosten fallen für Patienten nicht an.

Der Pilotversuch dauert bis Ende 2019, danach wertet man aus, ob sich daraus eine dauerhafte Kooperation ergibt und allenfalls auf weitere Partner ausgeweitet wird.

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