Lösung vor 2020 nicht realistisch

Luzerner Stadtregierung prüft zusätzliche Sportstunde

Der Luzerner Stadtrat will Sportstunden an den Schulen streichen. Betroffene Eltern wehren sich mit einem Bevölkerungsantrag dagegen.

(Bild: zVg)

Das Projekt der zusätzlichen Sportstunde in sechs Schulhäusern der Stadt Luzern wird auf das kommende Schuljahr hin beendet. Der Bevölkerungsantrag zur Fortführung des Angebots wird vom Stadtrat abgelehnt. Stattdessen prüft die Regierung eine flächendeckende Einführung – die lässt jedoch noch auf sich warten.

Bis im vergangenen Schuljahr wurde in insgesamt sieben Stadtluzerner Primarschulen täglich eine Sport- und Bewegungsstunde angeboten. Während Jahren wurde in den Schulhäusern Felsberg, Würzenbach, Moosmatt, Grenzhof, Geissenstein und Ruopigen neben den drei regulären Sportstunden jeweils eine Bewegungsstunde im Freien und eine koordinative Bewegungsstunde duchgeführt.

Die täglichen Sport- und Bewegungsstunden konnten aufgrund der Einführung des Englischunterrichts nicht mehr problemlos innerhalb des Stundenplans platziert werden. Der Stadtrat hat im März 2018 entschieden, das Projekt deshalb zu beenden (zentralplus berichtete). Doch gegen den Entscheid regte sich Widerstand aus der Bevölkerung. Andreas Wüest und Stephan Zopfi stellten einen Bevölkerungsantrag, der die Weiterführung des Angebots forderte.

Kosten von 365’000 Franken

Die Motionäre störten sich insbesondere an der Tatsache, dass sie von der Stadt nur fadenscheinige Begründungen für die Streichung der Lektionen erhalten hätten. «Die mit Mehrstunden vebundene Einführung des Lehrplans 21 gilt vordergründig als Hauptargument», sagten die Antragssteller. Tatsächlich seien die politisch Verantwortlichen aber nicht mehr gewillt, die täglichen Sportstunden weiterhin anzubieten, so der Vorwurf des Kommitees an den Stadtrat.

Nun hat dieser dem Ansinnen eine Abfuhr erteilt. Der Stadtrat sei nicht bereit, erneut auf die Forderung des Bevölkerungsantrags, eine zusätzliche Sport- und Bewegungslektion in den 4. bis 6. Klassen einzuführen, einzutreten. Das schreibt er in seiner Antwort. Der Stadtrat argumentiert mit organisatorischen und betrieblichen Schwierigkeiten – und mit dem finanziellen Aufwand. Eine zusätzliche Lektion flächendeckend einzuführen, würde pro Jahr 365’000 Franken kosten.

Stadtrat sieht Erfolge und Vorteile

Eine Arbeitsgruppe unterbreitete der Volksschule fünf verschiedene Varianten für eine Fortsetzung der ausserodentlichen Lektion – alle konnten die Schulleitung laut der Antwort des Stadtrats nicht überzeugen. Doch die Regierung möchte die Idee nicht sterben lassen – im Gegenteil. Sie fordert vom Rektorat der Volksschule, bis im Sommer 2019 einen Bericht vorzulegen, wie die zusätzliche Stunde flächendeckend aufgenommen werden kann.

Sie nimmt den Vorstoss der SP-Fraktion teilweise entgegen, der einen Bericht und Antrag zur täglichen Sport- und Bewegungsstunden fordert. Er anerkennt die Erfolge und Vorteile für die Kinder und Jugendlichen. Der Stadtrat sei daran interessiert, innerhalb des bestehenden Lehrplans 21 dafür eine Möglichkeit zu finden. Eine Umsetzung sei aber vor dem Schuljahr 2020/2021 nicht realistisch.

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