Mangel stärker als in anderen Kantonen

In Luzern herrscht nach wie vor ein Heilpädagogen-Mangel

Hauptgebäude der Universität Luzern. Im Gebäude befindet sich auch die Pädagogische Hochschule Luzern.

(Bild: rew)

Scrollt man durch das Stellenportal des Kantons Luzern zeigt sich, dass nach wie vor viele Heilpädagogen gesucht werden. Dies obwohl die entsprechenden Studiumanmeldungen anstiegen.

Aus dem Stellenportal des Kantons Luzern erschliesst sich, dass nach wie vor grosse Probleme bei den heilpädagogischen Stellen bestehen, auch bei den Schuldiensten.

Durch den Integrierten Unterricht ist die Nachfrage nach Heilpädagogen deutlich angestiegen. Einer der Hauptgründe für den Personenmangel sei, dass viele Heilpädagogen nur in einem Teilzeit-Pensum arbeiten. Zudem sei ein Studium ohne Arbeitsort nicht möglich.

Mangel stärker als in anderen Kantonen der Zentralschweiz

«In Luzern ist der Mangel an Heilpädagogen ausgeprägter als etwa in den anderen Zentralschweizer Kantonen», sagte Gabriel Sturny, Studiengangleiter Schulische Heilpädagogik an der pädagogischen Hochschule Luzern gegenüber der «Luzerner Zeitung». Zu wenig Lehrer seien bereit, die entsprechende Ausbildung zum Heilpädagogen zu machen.

Lohneinbussen während der Ausbildung

Das Studium sei anspruchsvoll, wie Sturny sagt. Die Ausbildung dauert drei Jahre, weil sie auf ein komplexes Arbeitsfeld vorbereiten müsse. Dazu gehören Beratungsaufgaben oder Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekte. Während der Ausbildung erhalten die Auszubildenden im Durchschnitt die Hälfte ihres Lohnes. «Trotz höherer Lohneinstufung nach der Ausbildung dauert es Jahre, bis diese Einbussen ausgeglichen sind», so Sturny.

Zunahme bei den Studiumanmeldungen

Auf den akuten Mangel habe man jedoch reagiert. Nun würden schon bei der Ausbildung der Primar- und Sekundarlehrer gezielt heil- und sonderpädagogische Themen behandelt. Studierende der Sekundarstufe I können seit zwei Jahren ein Profil Heilpädagogik wählen. 30 Prozent der Studierenden, die im Herbst ihr Studium beginnen, hätten sich dafür entschieden. Zudem konnten im Jahr 2018 eine Zunahme der Anmeldungen verzeichnet werden. 2017 waren es noch 79 Anmeldungen, diesen Herbst werden über 100 Personen das Studium antreten, so Sturny.

Bis sich das Ganze auf den Arbeitsmarkt auswirken wird, werden jedoch noch weitere Jahre verstreichen müssen.

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