Zuger Fraktion Alternative-CSP ist enttäuscht

Velowege sorgen in der Stadt Zug für Knatsch

Es gibt noch einiges in Sachen Velowege zu tun.

(Bild: Emanuel Ammon/Aura)

Die Fraktion der Alternative-CSP ist «not amused». Sie findet, dass die Stadt Zug ihre Motion «Bike to school», einen Masterplan Velo, nicht entsprechend umsetzte. Die Stadt Zug hat einige der geforderten Massnahmen realisiert, vertröstet aber ansonsten auf ein Langsamverkehrskonzept bei der nächsten Ortsplanrevision.

Astrid Estermann von der Fraktion der Alternative-CSP wehrt sich dagegen, dass die Motion, welche verlangt, dass die Stadt und der Kanton die innerstädtischen Veloverbindungen verbessern, «nicht erfüllt» worden sei, so Estermann. In der nächsten Sitzung soll sie jedoch als erledigt abgeschrieben werden. Estermann moniert, ein Drittel der Punkte der Motion sei auf die lange Bank geschoben worden.

Die Idee des Masterplans war insbesondere, die Verbindungen zwischen den bevölkerungs- und kinderreichen Wohngebieten und den Oberstufenschulhäusern so zu optimieren, dass sie möglichst sicher, komfortabel und direkt konzipiert werden, am besten in Gestalt von «Velobahnen».

«Das Velo geniesst jedoch auch fortan einen hohen Stellenwert.»
 
Zuger Stadtrat
 
An seiner Sitzung vom 22. März 2016 hat der Grosse Gemeinderat die Motion der Fraktion Alternative-CSP – gestützt auf den Bericht und Antrag des Stadtrats vom 2. Februar 2016 – mit 17:18 Stimmen im Sinne der Erwägungen erheblich erklärt.
 
Gleichzeitig anerkennt der Stadtrat das Velo als praktisches, schnelles Verkehrsmittel. «Bei allen Strassenbauprojekten und städtischen Planungen werden die Bedürfnisse der Velofahrerinnen und Velofahrer wo immer möglich berücksichtigt», so der Stadtrat in seiner schriftlichen Stellungnahme.
 
In der Stadt Zug herrsche derzeit eine rege Bautätigkeit. «Vieles ist im Gange, vieles verändert sich schnell. Neue Fragestellungen
führen dazu, dass Projekte überarbeitet werden müssen. Gesamtplanungen auf Stufe Bauprojekt stellen die Situation nur zum Zeitpunkt X dar und sind schnellveraltet», argumentiert der Stadtrat.

Geplantes Langsamverkehrskonzept in der nächsten Ortsplanrevision

Es müsse deshalb möglich sein, im Zusammenhang mit konkreten Bauprojekten Verbesserungen für die Velofahrenden zu planen und direkt umzusetzen. Eine Richtschnur werde das geplante Langsamverkehrskonzept sein. Dieses werde im Zuge der nächsten Ortsplanrevision erarbeitet.
 
Verschiedene der nicht oder noch nicht umgesetzten Massnahmen könnten derzeit aufgrund des Alters der bestehenden Anlage oder aufgrund von zahlreichen offenen Fragestellungen zeitnah nicht umgesetzt werden. Der Stadtrat empfiehlt deshalb, die Motion als erledigt von der Geschäftskontrolle abzuschreiben. «Das Velo geniesst jedoch auch fortan einen hohen Stellenwert. Es ist ein sehr effizientes Verkehrsmittel und wird weiterhin bei allen kurz- und langfristigen Planungen entsprechend berücksichtigt.»

Gleichwohl hat die Stadt Zug einige der Massnahmen umgesetzt: Zum Beispiel wurde eine Velofurt beim Fussgängerstreifen am Kreisel der Allmendstrasse realisiert. Oder Radfahrer können nun auf einer eigenen Abbiegespur zur Stadtbibliothek in die St.Oswaldsgasse einbiegen. Viele geforderten Massnahmen wurden aber nicht umgesetzt beziehungsweise nur teilumgesetzt. Der Masterplan Velo bleibt also nach wie Stückwerk.
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