Vertrauensverhältnis «unwiederbringlich gebrochen»

Wikon LU: SVP-Gemeinderat muss Dossiers abgeben

Die Gemeinde Wikon hat Ärger im Dorf.

(Bild: zvg)

Der Verdacht stand schon länger im Raum, dass der Finanzverwalter Behördeninternas nach Aussen trägt. Nun hat der Gemeinderat die Reissleine gezogen.

Mit Entscheid vom 19. Juni entzieht der Gemeinderat Wikon, Finanzverwalter Wolfgang Kunzelmann die Dossiers. Dies teilt die Gemeinde diesen Freitag mit. Mit diesem Entscheid reagiert der Gemeinderat Wikon unter anderem auf die Vorkommnisse anlässlich der Gemeindeversammlung vom 06. Juni 2018.

Gemeinderat Wolfgang Kunzelmann (SVP) wird vorgeworfen, das Amtsgeheimnis und das Kollegialitätsprinzip mehrfach verletzt zu haben, indem er nicht nur seiner Partei, sondern auch seiner Partnerin offenbar behördeninterne Informationen zukommen liess, die schützenswert sind. 

Der Verdacht stand schon länger im Raum, dass der Finanzverwalter Behördeninternas nach Aussen trägt. Das Ausmass der Weitergabe von behördeninternen Informationen zeigte sich laut der Mitteilung schliesslich anlässlich der Gemeindeversammlung vom 06. Juni 2018: An dieser soll Kunzelmanns Partnerin nicht nur grundlos die Differenzen von Wolfgang Kunzelmann zur Gemeindeschreiberin öffentlich und in ehrverletzender Weise zur Schau gestellt haben, sondern sie soll sich dabei auch behördeninterner und schützenswerter Informationen bedient und diese in einen unwahren Kontext im Zusammenhang mit der Anstellung der Gemeindeschreiberin gestellt haben. Der Gemeinderat prüft in diesem Zusammenhang strafrechtliche Schritte.

Zusammenarbeit mit Verwaltung nicht mehr möglich

Des Weiteren wirft der Gemeinderat dem Finanzvorsteher Wolfgang Kunzelmann mehrfache Amtsverweigerungen vor allem bei der Ausübung der Ressorts «Finanzen» und «Liegenschaften» vor. Ungereimtheiten gäbe es vor allem im Dossier «Dachsanierung des Gemeindehauses», bei welchem dem Gemeinderat wichtige Informationen in Zusammenhang mit dem Submissionsverfahren bewusst vorenthalten wurden.

Der Gemeinderat betrachtet das Vertrauensverhältnis zum amtierenden Finanzvorsteher als unwiederbringlich gebrochen. Eine freie Meinungsäusserung im Ratsgremium sei unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich. Auch eine Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist, bei einer operativen Tätigkeit des Finanzvorstehers, nach den Vorkommnissen der vergangenen Wochen ebenfalls nicht mehr möglich.

Wolfgang Konzelmann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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