Erhöhte Naphthalinwerte gemessen

In Ebikon stinkt’s – Schüler müssen in ein Provisorium

Die Naphthalinwerte im Schulhaus Höfli in Ebikon sind erhöht.

(Bild: zvg)

Gerochen hat man es schon lange, nun zeigen Messungen: Im Schulhaus Höfli in Ebikon tritt ein Schadstoff aus. Die Naphthalin-Werte in der Luft sind erhöht. Die Gemeinde betont, die Konzentration sei nicht gefährlich – dennoch sollen die Schüler ab Herbst in einem neuen Provisorium unterrichtet werden.

Im Schulhaus Höfli ist nach den Renovationsarbeiten in den Zimmern mit den ersetzten Böden immer wieder ein unangenehmer Geruch festgestellt worden. Deshalb hat die Gemeinde ein Messinstitut beauftragt, um die Ursachen abzuklären.

Die Ergebnisse zeigen: Die Werte von Naphthalin in der Luft sind erhöht. Dieser Stoff tritt aus dem teerölgetränkten Spreu zwischen Beton und Unterlagsboden aus, teilt die Gemeinde am Freitag mit.

Stoff ist gesundheitsgefährdend

Naphthalin gehört zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, war früher oft in Mottenkugeln zu finden und wurde als Baustoff gebraucht. Bis in die 80er-Jahre wurden solche Teeröle häufig als Feuchteschutz in Fussböden verbaut. Heute ist es verboten, Naphthalin in Innenräumen zu nutzen. Denn der Stoff steht bei hohen Konzentrationen im Verdacht, krebserregend zu sein.

So dramatisch ist es in Ebikon indessen nicht. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien zwar nicht zu erwarten, schreibt die Gemeinde, die entsprechende Fachspezialisten beigezogen hat.

Gleichwohl reicht es nicht, einfach öfters zu lüften und mobile Reinigungsgeräte aufzustellen. Der aktuelle Zustand müsse behoben werden. Nicht betroffen sind die Turnhalle und die Räume der Tagesstrukturen.

Provisorium soll im Herbst stehen

Der Gemeinderat hat entschieden, bis spätestens nach den Sommerferien eine mechanische Lüftungsanlage in den Schulzimmern zu installieren, um den Schulbetrieb bis im Herbst zu gewährleisten. «Diese Zeit brauchen wir, um die temporäre Baute zu realisieren», sagt Andreas Michel, Gemeindevizepräsident und Gemeinderat Ressort Bildung. Auf dem Areal wird nämlich ein Provisorium errichtet.

Wie es auf lange Sicht weitergeht, ist zurzeit noch offen. Die Abklärungen für eine langfristige Lösung mit einer allfälligen Totalsanierung des bestehenden Schulhauses oder einem Ersatzneubau werden laut dem Gemeinderat aufgenommen.

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