Die SP Luzern wehrt sich gegen Auslagerung

Reinigung in kantonalen Gebäuden soll nicht privatisiert werden

(Bild: bic)

Der Luzerner Regierungsrat plant, die Reinigunsarbeiten an den Schulen und in den Verwaltungsgebäuden an private Unternehmen auszulagern. Dagegen wehrt sich SP-Kantonsrat Urban Sager. Denn er befürchtet massiv schlechtere Arbeitsbedingungen für die Angestellten.

Nach der vor knapp drei Jahren bereits stattgefundenen Auslagerung der Verpflegung an den Luzernern Kantonsschulen prüft der Regierungsrat, auch die Reinigungs- und Hausdienste bei Betrieben der kantonalen Verwaltung und an den Luzerner Kantonsschulen an private Unternehmen auszulagern.

Dies ist SP-Kantonsrat Urban Sager ein Dorn im Auge. Deshalb hat er im Parlament einen Vorstoss eingereicht. Darin verlangt er, dass die Auslagerung umgehend gestoppt wird.

Schlechtere Arbeitsbedingungen

«Obwohl die Regierung wiederum versichert, dass sie an einer sozialverträglichen Umsetzung interessiert sei und ein sinnvoller Einbezug der aller Betroffenen bei einer Privatisierung gewährleistet werde, zeigt sich aber bei den vor drei Jahren ausgelagerten Mensas nun ein anderes Bild», begründet Sager den Vorstoss.

Die Arbeitsbedingungen hätten sich nach einer Schonfrist von drei Jahren nun deutlich verschlechtert. «Es kommt zu Änderungskündigungen und tieferen Löhnen», so der Parlamentatier.

Lehrpersonen wehren sich

Auch die betroffenen Lehrpersonen würden ihre Unzufriedenheit über die Auslagerung äussern und gelangten mit Petitionen an den Regierungsrat. «Es ist zu befürchten, dass sich diese negativen Entwicklungen auch bei der Auslagerung der Haus- und Reinigungsdienste einstellen werden», blickt Sager voraus.

Die Identifikation von langjährigen Mitarbeitenden der Haus- und Reinigungsdienste an Schulen und sonstigen kantonalen Betrieben sei für den Betrieb von hohem Wert. Diese ermögliche im Rahmen von Schulprojekten oder besonderen Anlässen oft äusserst pragmatische Lösungen im Sinne aller. «Diese Identifikation ist mit einer Privatisierung nicht mehr gegeben», moniert Sager.

Integrationsprojekte gefährdet?

Zudem würden im Haus- und Reinigungsdienst der kantonalen Betriebe und Kantonsschulen im Sinne der Arbeitsintegration auch Arbeitsplätze für Menschen mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen angeboten.

Bei einer Auslagerung an marktwirtschaftlich orientierte Servicedienstleister würden solche Integrationsbemühungen nicht mehr vorgenommen werden, befürchtet Sager.

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