Über 1500 Pendenzen statt der angestrebten 500

Luzerner Amt für Migration ist stark überlastet

Das Luzerner Amt für Migration ist aufgrund mehrerer Krankheitsabsenzen ins Rotieren gekommen.

(Bild: Google Street View)

Das Luzerern Amt für Migration ist deutlich überlastet. Dies, weil drei Vollzeit-Mitarbeiter krankheitshalber ausgefallen sind. Ein Kantonsrat hat deshalb eine Anfrage an die Regierung gemacht. Und deren Antwort macht deutlich: So schnell wird der Pendenzenberg nicht abgetragen.

Was ist los mit dem Amt für Migration? Der Luzerner Kantonsrat Hans Stutz wundert sich darüber und ist deshalb mit einer Anfrage an den Regierungsrat gelangt.

Den Grund dafür erahnt man bereits, wenn man die Webseite des Amt für Migration aufruft. «Derzeit ist dasd Amt für Migration per Telefon nur eingeschränkt erreichbar», steht da. Und weiter: «Die Gründe sind krankheitsbedingte Absenzen, die grosse Anzahl der Anfragen und die damit verbundene höhere Belastung der Mitarbeitenden in diesem Bereich.» Dringende Anfragen seien per E-Mail zu stellen.

Krankheitsausfälle wegen Arbeitsüberlastung?

In seiner Anfrage möchte Stutz wissen, ob die hohe Arbeitsbelastung beim Amt für Migration Grund sei für die Erkrankung der Mitarbeiter. Auch möchte er wissen, welche Auswirkungen die Personalknappheit auf Klienten habe, welche nur beschränkten Zugang zu elektronischen Medien hätten. Und weiter interessiert, wie es um die zu behandelnden Pendenzen im Amt stehe.

In seiner Antwort schreibt der Regierungsrat, dass Ausfälle von drei Vollzeitstellen intern nicht hätten kompensiert werden können, weshalb Schwerpunkte hätten gesetzt werden müssen. Mehr Personal sei für das Abarbeiten von Pendenzen eingesetzt worden, weshalb eben weniger Personal für telefonische Auskünfte zur Verfügung stehe.

«Das Amigra strebt an, die Pendenzen auf nicht mehr als 500 ansteigen zu lassen», schreibt die Regierung in ihrer Antwort. Im Moment seien rund 1500 Fälle pendent. «Dies bedeutet eine Zunahme um 800 Fälle seit Mitte April», so die Regierung weiter. Mittlerweile habe jedoch eine Person, die ausgefallen war, ihre Arbeit zu 60 Prozent wieder aufnehmen können, schreibt die Exekutive in der Antwort. Es sei jedoch nicht geplant, die fehlenden Personen definitiv zu ersetzen, da man plane, die Mitarbeitenden wieder an der ursprünglichen Stelle zu integrieren.

Wann die Pendenzen aufgearbeitet sind, ist unklar

Walter Haas, der stellvertretende Dienststellenleiter, bestätigt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass der Grund für die Zunahme nicht mehr Gesuche seien, sondern die begrenzten Kapazitäten. Wann die Pendenzen wieder auf die gewünschten 500 abgearbeitet seien, könne Haas nicht sagen.

Laut Luzerner Regierungsrat hat die Gruppe Schalterdienste um die 6’000 telefonische Kontakte und 3’000 am Schalter. Hinzu käme die Bearbeitung von rund 4’000 Mutationen oder die Fertigung entsprechender Ausweise.

Zur Frage, ob die Krankheitsausfälle aufgrund der Arbeitsüberlastung erfolgt seien, gibt die Regierung keine Auskunft. Dies aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes.

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