Dezentraler Aufbau macht Krypto-Währungen sicherer

Chinesischer Mining-Gigant lanciert Kryptobörse in Zug

Der Plan geht auf: Silicon Valley war gestern, in Mode ist nun das Zuger Crypto Valley.

(Bild: Manuel Gautschi / Montage: lob)

Das Zuger Crypto-Valley wird schon bald um eine Attraktion reicher sein. Der chinesische Bitcoin-Mining-Riese Bitmain Technologies lanciert in der Schweiz eine neue Krypto-Handelsplattform. Die Entwickler der Technologie sitzen in Zug, Singapur, Hongkong und den USA.

Die seit Ende vergangenen Jahres in Zug ansässige chinesische Bitmain Technologies ist die treibende Kraft hinter Dex.top, einer neuartigen Handelsplattform für Kryptowährungen. Die Plattform wird Ende Mai lanciert, wie die «Neue Zürcher Zeitung» weiss.

Die in der Schweiz basierte Dex.top ist als dezentrale Börse, die einen Smart Contract verwendet, so aufgebaut wie die Blockchain. Auf dieser dezentralen Datenbanktechnologie basieren die meisten Kryptowährungen.

Auch das Entwickler-Team ist gemäss dem Gedanken der Dezentralität in Zug, den USA, Singapur und Hongkong stationiert. Zu Beginn ist der Handel auf den Ether beschränkt, später sollen weiter Kryptowährungen hinzukommen und auch der Cross-Handel möglich sein, schreibt die NZZ.

Coins gibt es nur im Web

Gemäss den Betreibern hat dank dem dezentralen Aufbau der Börse niemand Zugriff auf den so gennnten «Private Key». Dieser definiert den Besitz der Kryptowährung. Die Kryptovermögenswerte befinden sich nie auf der Börsenplattform selbst.

Damit wird verhindert, dass die Coins gestohlen oder durch eine technische Panne verloren gehen können. Die hohen Verluste durch Diebstahl im Kryptohandel – es gibt Schätzungen, dass rund 15 Prozent der Bitcoin gestohlen wurden – sowie der Konkurs von verschiedenen Handelsplattformen sind mit ein Grund, dass Kryptowährungen viel Misstrauen entgegengebracht wird.

Seit Anfang Jahr ist mit Bitmain Technologies einer der grössten Hersteller von Mining-Equipment in Zug ansässig. Die Vertreter des sogenannten Crypto Valley sahen sich in ihrer Standortpolitik bestätigt, als der chinesische Konzern den Innerschweizer Kanton für seinen Europa-Sitz auswählte. Bitmain aus Peking ist gross, aber verschwiegen und publiziert keine Zahlen.

In einer Liga mit Nvidia

Die auf Technologie spezialisierte US-Investmentbank Bernstein schätzt, dass sich der Betriebsgewinn des chinesischen Mining-Spezialisten im Jahr 2017 auf drei bis vier Milliarden US-Dollar belief.

Damit würde sich Bitmain in einer Liga mit dem amerikanischen Chiphersteller Nvidia befinden, der neuerdings auch viel Umsatz mit dem Verkauf von Bitcoin-Mining-Infrastruktur erzielt. Bitmain verbreitert mit Dex.top die Präsenz in der Krypto-Nahrungskette: Neben dem Geschäft mit Mining-Hardware gehört dem chinesischen Unternehmen auch Antpool, einer der weltgrössten Mining-Pools.

 

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