Luzerner Regierung lehnt Volksbegehren ab

Guido Graf warnt vor Annahme der Gesundheits-Initiative

Guido Graf spricht an einer Tagung.

(Bild: guidograf.ch)

Die Luzerner Stimmbevölkerung stimmt am 10. Juni über die Volksinitiative «Für eine sichere Gesundheitsversorgung im ganzen Kanton Luzern» ab. Der Regierungsrat des Kantons Luzern und der Kantonsrat lehnen die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Regierungspräsident Guido Graf warnt: «Diese Initiative schadet unserer Gesundheitsversorgung. Dies ist das Gegenteil von dem, was die Initianten vermutlich wollen.»

Das Komitee «Luzerner Allianz für Lebensqualität» hat im November 2016 die Volksinitiative «Für eine sichere Gesundheitsversorgung im ganzen Kanton Luzern» eingereicht. Im Kantonsrat wurde die Initiative mit 93 zu 23 Stimmen klar abgelehnt. Auch der Luzerner Regierungsrat lehnt die Initiative ab. Nun befinden die Stimmberechtigten des Kantons Luzern am 10. Juni 2018 an der Urne darüber.

Die Initiative bezweckt, das Spitalgesetz zu ändern. Zum einen soll die bestehende flächendeckende und lückenlose Notfall- und Spitalversorgung sichergestellt werden. Zum anderen sollen die Standorte der Spitäler und ihre Rechtsform bewahrt sowie ausreichend Fachpersonal eingestellt und ausgebildet werden.

Nach Ansicht des Luzerner Regierungsrates ist die Mehrheit der Anliegen der Initianten bereits erfüllt. Es gibt aber auch zwei Forderungen, die der Luzerner Regierungsrat vehement ablehnt, weil er sie für gefährlich hält. Die eine Forderung lautet, dass der Kanton für alle Spitäler auf der Spitalliste neu einen Schlüssel für Fachpersonal festlegen muss. Dies kann nach Ansicht des Regierungsrates nicht Aufgabe der Verwaltung sein. Die Spitäler wissen am besten, welches Personal sie wo benötigen. «Der Kanton kann doch den Spitälern nicht vorschreiben, wie die einzelnen Pflege- und Ärzteteams zusammengesetzt sein müssen», sagte Hanspeter Vogler, Leiter Fachbereich Gesundheit, an einer Medienkonferenz diesen Mittwoch. Die Forderung führt zu unnötiger Bürokratie.

Verhindert die Initiative den Spitalverbund mit Nidwalden?

Der Luzerner Regierungsrat stellt sich weiter gegen die Forderung, dass die Spitäler weiterhin öffentlich-rechtliche Anstalten bleiben müssen. Der Kanton Luzern plant, mit dem Kanton Nidwalden einen Spitalverbund einzugehen, wobei der Kanton alleiniger Eigentümer der Spitäler bleibt. Es zeigt sich, dass die Spitäler die organisatorischen, medizinischen und finanziellen Herausforderungen der Zukunft auf diese Weise am besten bewältigen können. Um solche Verbunde eingehen zu können, ist die Form als öffentlich-rechtliche Anstalt ungeeignet.

Langfristig würde der Kanton Luzern ins Hintertreffen geraten. Und darunter leiden letztlich die Patienten. Regierungspräsident Guido Graf sagte es ganz deutlich: «Diese Initiative schadet unserer Gesundheitsversorgung. Und ich denke, das ist das Gegenteil von dem, was die Initianten vermutlich wollen.»

Regierungspräsident Guido Graf erklärt im Video die Haltung der Regierung:

 

Die Initianten hatten ihre Argumente vor zwei Wochen präsentiert (zentralplus berichtete). Sie sehen die Initiative als Reaktion auf die Sparmassnahmen der letzten Jahre und wollen über Leistungen statt über Kosten sprechen.

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon