Jährliche Kosten von rund 136'000 Franken

Luzerner Stadtrat will Stelle für private Beistände definitiv einführen

Der Luzerner Stadtrat will die «Fachstelle für private Beistandspersonen» definitiv einführen. Seit Jahren wird diese schon als Pilotprojekt geführt. Das Ziel dieser Fachstelle ist, Privatpersonen dazu zu motivieren, sich freiwillig als Beistand zu engagieren.

In der Stadt Luzern sind 177 private Beistände tätitg. Diese unterstützen freiwillig Menschen, welche alltägliche Aufgaben alleine nicht mehr meistern können. Beistände begleiten deshalb ihre Klienten beispielsweise zu ihren Arztbesuchen, Bezahlen deren Rechnungen und verbringen Zeit mit ihnen.

Diese Beistandspersonen werden in der Stadt Luzern von der «Fachstelle für private Beistandspersonen» begleitet. Diese wurde 2014 als Pilotprojekt eingeführt. Der Stadtrat habe damals festgestellt, dass nur zehn Prozent aller Beistandschaften bei Erwachsenen von Privaten geführt wird. Gleichzeitig sah das auf Januar 2013 in Kraft getretene neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht explizit vor, dass Privatpersonen Beistandschaften übernehmen sollten, dies unter professioneller Begleitung.

Der Stadtrat beauftragte die Abteilung Soziale Dienste, eine Fachstelle für private Beistandspersonen aufzubauen. Das Ziel sei, private Beistände zu gewinnen, welche einfachere Mandate ausführen können und sie dafür zu schulen und zu begleiten.

Pilotprojekt erfolgreich

Von privaten Beistandspersonen würden alle profitieren, wie Stadtrat Martin Merki meint. Private Beistände würden zudem die Distanz zwischen Behörden und der Gesellschaft verringern.

Nach der vierjährigen Projektphase sei der Stadtrat überzeugt, dass die Fachstelle ein wichtiges und notwendiges Angebot sei. Die Zahl der privaten Beistände sei um 56 Prozent auf 169 Mandate gestiegen. Rund 14 Prozent aller Beistandschaften werden von Privatpersonen geführt. Berufsbeistände würden dadurch entlastet werden.

Jährliche Kosten von rund 136’000 Franken

Der Stadtrat beantragt deshalb dem Parlament die definitive Einführung der «Fachstelle für private Beistandspersonen». Die definitive Einführung ziehe Kosten von jährlich 136’000 Franken nach sich, davon seien 126’000 Franken Lohn- und 10’000 Franken Sachkosten, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Luzern vom Montag.

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