Ständerat schätzt politische Realitäten ein

Rückendeckung für die CSS-Chefin, aber…

Sie will die CSS zur Nummer eins der Branche machen: CEO Philomena Colatrella.

(Bild: zvg)

CSS-Chefin Philomena Colatrella sorgt mit einem Vorschlag für rote Köpfe. Sie will die Franchisen massiv erhöhen. Mit dem Lobbyverband der CSS war das Vorpreschen nicht abgesprochen. Doch Ärger gibt’s deswegen keinen.

Eine Mindestfranchise von 10’000 Franken – diesen Vorschlag machte CSS-Chefin Philomena Colatrella vergangenen Sonntag in einem viel beachteten Interview. Ein happiger Vorschlag – dessen war sich die CSS-Chefin offenbar bewusst. Sie betonte deshalb, dass der Systemwechsel mit  einer Unterstützung für die sozial Schwächeren abgefedert werden müsste (zentralplus berichtete).

Auf politischer Ebene ist die CSS im Krankenkassenverband Curafutura aktiv. Dieser Verband splitterte sich vor Jahren vom Lobbyverband Santésuisse ab. Präsidiert wird Curafutura vom Urner FDP-Ständerat Josef Dittli. Er folgte kürzlich auf den in den Bundesrat gewählten Ignazio Cassis. Dittli erklärt, dass Colatrellas Vorpreschen nicht mit dem Verband abgesprochen war. «Jedes unserer Mitglieder ist grundsätzlich frei, sich Gedanken über die Zukunft des Gesundheitswesens zu machen.»

Bundesrat will Franchise 50 Franken erhöhen

Dittli gibt Colatrella Rückendeckung: «Wir begrüssen und prüfen grundsätzlich jede Idee, die einem weiteren Kostenwachstum entgegentritt – auch unkonventionelle.» Der Verband setze sich traditionell dafür ein, das solidarische Gesundheitssystem, aufrecht zu erhalten. «Dieses soll allen Versicherten eine angemessene Versorgung ermöglicht, daran ändert sich auch in Zukunft nichts», sagt er zu zentralplus.

«Im aktuellen politischen Umfeld sehen wir, dass höhere Franchisen einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem geringeren Kostenwachstum bedeuten.» Doch Dittli wird auch deutlich, welche Chancen der Vorschlag von Colatrella auf politscher Ebene hat. «Die vom Bundesrat Ende März beschlossene Franchisenerhöhung von 50 Franken entspricht zur Zeit in etwa den politischen Realitäten.» 

Telefonleitung bei CSS läuft heiss

Wie der «Blick» berichtet, hätten sich auch diverse Kunden nach dem Interview bei der CSS in Luzern gemeldet. Sprecherin Christina Wettstein sagt: «Sie wollten wissen, wie der Vorschlag genau gemeint sei. Es besteht Klärungsbedarf.» 

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