Gemeinde schreibt rote Null

Krienser Finanzen fallen besser aus als erwartet

Das neue ambulante Medizinzentrum der Medbase wird in den Krienser Mattehof kommen.

(Bild: zvg)

Die Gemeinde Kriens zeigt sich zufrieden mit seiner Jahresrechnung 2017. Trotz tieferen Steuereinnahmen und Verzögerung des geplanten Bevölkerungswachstums resultiert nur ein geringes Minus von 300’000 Franken.

Dass die Krienser Jahresrechnung 2017 mit einer roten Null abschliesst, sei alles andere als selbstverständlich, schreibt die Gemeinde. Denn man investiere aktuell viel Energie und Geld in die Auffrischung des Zentrums. Nach dem Feuerwehrgebäude im Eichenspess wurde im vergangenen Jahr der grösste Teil des Kulturzentrums Schappe eröffnet. Ende 2018 werden mit dem neuen Musikschulgebäude und dem Zentrum Pilatus zwei weitere Bausteine fertig. Weil parallel dazu auch andere grosse Projekte laufen würden (so unter anderem die Schulhaus-Sanierung Brunnmatt, Sportanlage Kleinfeld), hätte sich Kriens einen mehrjährigen Plan zurechtgelegt.

Nach Abschluss des Jahresrechnung 2017 habe der Krienser Gemeinderat zufrieden festgestellt: Der Kurs zurück zu gesunden Gemeindefinanzen stimme weiterhin. So sehe der Plan konkrete Massnahmen vor, wie Kriens ab 2019 wieder schwarze Zahlen schreiben und mit den Erträgen die zwischenzeitlich angestiegene Fremdverschuldung reduzieren könne. Auf diesem Weg budgetierte Kriens für 2017 noch mit einem Fehlbetrag von 1,9 Millionen Franken.

«Effektiv aber ist die Jahresrechnung jetzt bei Ausgaben von 190,76 Millionen Franken und Einnahmen von 190,45 Millionen Franken ausgeglichen. Diese «rote Null» erstaunt insofern, als die Steuererträge aus dem laufenden Jahr (2,83 Mio.) und aus den Vorjahren (2,92 Mio.) verpasst wurden», schreibt die Gemeinde Kriens.

Weniger Einwohnerzuwachs als geplant

Dieser Rückgang begründet sie damit, dass das erwartete Steigerungspotenzial bei den Steuerzahlenden noch nicht eingetroffen sei. So habe die Bevölkerung von Kriens um 0.39 Prozent abgenommen – geplant gewesen sei ein Wachstum von 1.5 Prozent. Alleine in den Jahren 2018 und 2019 kämen in Kriens gegen 1’000 neue Wohnungen auf den Markt – dies zur Hauptsache im neuen Ortsteil am Bahnhof Mattenhof (LuzernSüd). Die Zunahme der Bevölkerung und damit auch die Steigerung bei den Steuereinnahmen dürfte laut der Gemeinde deshalb verzögert eintreten. Der Gemeinderat führe das darauf zurück, dass einzelne Bauprojekte zeitlich verzögert realisiert worden seien, andere warten noch auf die Klärung juristischer Fragen (Eichhof West).

Bis auf die Entwicklung der Einnahmen aus Gemeindesteuern sei der Gemeinderat denn auch mit dem Jahresabschluss 2017 zufrieden. Die ausgebliebenen Steuereinnahmen hätten durch einen sorgsamen Umgang mit den vorhandenen Mitteln kompensiert werden können. So habe in fast allen Bereichen unter Budget abgeschlossen werden können. «Denn gänzlich unvorbereitet traf diese Entwicklung die Gemeindefinanzen nicht: Im Verlaufe des letzten Jahres hatten ersten Faktoren darauf hingedeutet, der Gemeinderat hat sich darauf auch entsprechend eingestellt und fällte entsprechende Entscheide», so die Gemeinde.

Zur roten Null beigetragen hätten zudem verschiedene weitere Faktoren. So habe ein Kantonsbeitrag von 685’000 Franken aus dem Topf der Motorfahrzeugsteuern die Jahresrechnung  verbessert – er sei aufgrund des Konsolidierungsprogramms KP17 nicht budgetiert gewesen.

Gemeinderat will Wachstumsprognosen senken

Zwar habe das hohe Kostenbewusstsein es ermöglicht, dass Kriens mit seinen Finanzen trotz verlangsamten Wachstum der Steuereinnahmen auf Kurs geblieben sei. Dennoch wolle der Gemeinderat am finanzpolitischen Rahmen festhalten und ab 2019 wieder schwarze Zahlen ausweisen. Ob dies realistisch sei, werde der Budgetprozess im Herbst zeigen, wenn das Budget 2019 erarbeitet wird.

Dann liegen erhärtete Fakten vor, wie es mit der Bevölkerungsentwicklung in Kriens weitergehe. Der Gemeinderat plane zwar, die Wachstumsprognosen im Budget 2019 leicht zu senken. Er bleibe aber aufgrund der heute vorliegenden Faktoren optimistisch, dass der eingeschlagene Weg ans Ziel führen werde. Die Gemeinde Kriens schreibt: «Immerhin ermöglicht es die Verbesserung des Ergebnisses im Jahr 2017, dass der Bilanzfehlbetrag auf Vorjahresniveau gehalten und die an sich erwartete Erhöhung vermieden werden konnte.»

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