Fall zu Schoggikuchen musste bearbeitet werden

Luzerner Jus-Studis in Wien geehrt

Das erfolgreiche Luzerner Vis-Moot-Team (v.l.n.r.): Jean-Michel Ludin, Steven Gründel, Hermann Julen, Kristina Martinovic, Jeremias Wartmann und Philipp Anton Burri.

(Bild: Universität Luzern)

Seit dem vergangenen Herbst hatten sich vier Studierende intensiv mit einem fiktiven Schiedsfall beschäftigt. Sie erarbeiteten für die Klägerin und die beklagte Partei Rechtsschriften und mündliche Plädoyers. Nun durfte der Lohn für dieses Engagement entgegengenommen werden.

Das Luzerner Vis-Moot-Team, bestehend aus Steven Gründel, Hermann Julen, Kristina Martinovic und Jeremias Wartmann, rangiert unter den 30 besten der 360 teilnehmenden Teams und wurde am Finale in der Woche vor Ostern in Wien für die Klageschrift und -antwort jeweils mit einer «Honorable Mention» prämiert.

Der «Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot», so der vollständige Name des Wettbewerbs, gehört mit Teilnehmenden aus aller Welt zu den grössten Moot-Veranstaltungen. Ziel ist es, angehenden Juristen einen möglichst praxisnahen Einblick in die Bereiche der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und des internationalen Warenkaufs zu ermöglichen.

Aktuelle Themen aus dem juristischen Alltag

Die Fälle des Vis Moot basieren daher jeweils auf aktuellen Themen, wie sie auch im juristischen Alltag auftauchen können. Dieses Jahr beschäftigten sich die Studierenden mit der nachhaltigen Produktion von Kakao und den Tücken einer internationalen Beschaffungskette.

Die Klägerin hatte die beklagte Partei über längere Zeit mit Premium-Schokoladenkuchen aus nachhaltiger Kakao-Produktion beliefert, bis sie von einem Korruptionsskandal überrascht wurde: Offensichtlich war ein Teil des verwendeten Kakaos auf illegal gerodetem Land angebaut worden. Daraufhin wollte die beklagte Partei die gelieferte Ware nicht bezahlen und keine weiteren Lieferungen mehr annehmen. Wer aber soll für den entstandenen Schaden aufkommen? Diese und weitere Fragen hatten die Studierenden zu beantworten.

Luzerner Studis schon in der Vergangenheit erfolgreich

Unter der Leitung von Daniel Girsberger und Rechtsanwalt Daniele Favalli sowie den Coaches Irma Ambauen, Jean-Michel Ludin und Philipp Anton Burri hatte das Luzerner Vis-Moot-Team eine Klageschrift und -antwort geschrieben. Für die Vorbereitung der Plädoyers war das Team an Pre-Moots in Berlin und London gereist und hatte die Parteien in verschiedenen fiktiven Schiedsverhandlungen bei Probeläufen in Schweizer Anwaltskanzleien vertreten.

Abschluss dieses Projekts am Finale in Wien war das «Awards Banquet», an welchem das Luzerner Team die beiden «Honorable Mentions» für die eingereichten Rechtsschriften entgegennehmen durfte.

Es ist nicht das erste Mal, dass Studierende aus Luzern am Willem C. Vis Moot erfolgreich sind. So konnten bereits in den Vorjahren mehrfach «Honorable Mentions» gewonnen werden. 2016 brachten die Teilnehmenden mit dem «Pieter Sanders Award» gar die Auszeichnung für die beste Klageschrift nach Hause. Zurzeit läuft das Bewerbungsverfahren für die Aufnahme ins Luzerner Team für die nächste Austragung des Moots. Interessierte Studierende können sich noch bis zum 23. April bewerben.

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