Gegner des Geldspielgesetzes gibt Widerstand auf

Interessanter Deal: Casino Luzern wirbt beim Pokerverband

Das Grand Casino Luzern will künftig auch Online-Spiele anbieten.

(Bild: zvg)

Ein neues Geldspielgesetz würde es dem Casino Luzern erlauben, online Spiele anzubieten. Es hat sich deshalb beim Schweizer Pokerverband engagiert, der gegen das Gesetz weibelte. Nun nicht mehr.

Beim neuen Geldspielgesetz streiten sich in erster Linie die einheimischen mit den ausländischen Glücksspielanbietern. Die Schweizer Casinos würden neu das Recht erhalten, online ihre Glückspiele anzubieten. Die Websites ausländischen Anbieter sollen gesperrt werden, deren, damit sie keinen Zugang zum Schweizer Markt mehr haben. Das Casino Luzern hat ein grosses Interesse, ins Internet-Geschäft einzusteigen. Enstprechende Firmen sind bereits gegründet worden.

Gegen das Geldspielgesetz haben die Jungparteien vom vergangenen Oktober das Referendum ergriffen – eine Allianz aus bürgerlichen Jungpolitikern und daneben die Jungen Grünen.

Plötzlicher Meinungswechsel

Jetzt gerät jedoch auch der Pokerverband in den Abstimmungskampf, denn der hat flugs die Seiten gewechselt. Unter dem mittlerweile verstorbenen Präsidenten Marc Horisberger hatte man noch mit allen Mitteln gegen das Gesetz gekämpft, unter seinem Nachfolger René Ruch hat man nun das Fähnlein neu ausgerichtet.

Der Pokerverband steht nun hinter dem Gesetz. Es wird gemunkelt, dass sich der Verband von der heimischen Glücksspielbranche kaufen liess, berichtete die «Ostschweiz am Sonntag». 70’000 Franken hätten die Hand gewechselt, so die Gerüchte. Ruch widerspricht in der Zeitung: «Diese Behauptung ist frei erfunden», sagt er.

«Gegenleistung» für die Unterstützung

Den Meinungswandel erklärt Ruch mit der veränderten Ausgangslage. Früher habe der Bundesrat nur Pokerturniere mit Einsätzen von 50 Franken zulassen wollen. Dies sei viel zu wenig. Im Verordnungsentwurf zum neuen Gesetz ist nun von Startgeldern von bis zu 200 Franken die Rede.

Auf der Website des Pokerverbands prangt seit kurzem ein Werbebanner von Sporttoto. Ruch sagt, der Verband habe mit Swisslos und dem Casino Luzern einen Werbevertrag von je 3000 Franken für ein Jahr abgeschlossen. Ruch bestreitet in der «Ostschweiz am Sonntag», dass man sich habe kaufen lassen. Die Forderungen des Pokerverbands seien erfüllt worden, deshalb kämpfe der Verband gemeinsam mit Swisslos und den Schweizer Casinos für ein Ja am 10.Juni. Der «bescheidene Beitrag» sei eine «Gegenleistung» für die Unterstützung der Pro-Kampagne, sagt Ruch.

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