Osterhasen sind derzeit omnipräsent. In jedem Laden lachen einen die Frühlingsboten als Schoggi-Verlockungen an. Das Original aber, der Feldhase, wird immer rarer. Auch im Kanton Luzern ist der Feldhase vielerorts selten geworden oder gar verschwunden.
Feldhasen sind eigentlich Steppenbewohner. Sie sind hierzulande sogenannte Kulturfolger und leben überwiegend auf Äckern und Wiesen. Noch in den 1950er-Jahren waren Feldhasen in der Schweiz weit verbreitet. Seit dann sind die Bestände regelrecht eingebrochen.
Die Gründe: Zersiedelung, Zunahme von Störungen und Raubtieren sowie die intensive Landwirtschaft machen ihnen zu schaffen. Es gibt jedoch Möglichkeiten, um den Feldhasen wieder auf die Sprünge zu helfen. Vornehmlich dort, wo er sich am wohlsten fühlt: Im Landwirtschaftsland.
Jäger verzichten auf Hasenjagd
Nachhaltigere Landwirtschaft und gezielte Massnahmen auf Ackerland sind zentrale Aspekte der Feldhasenförderung. Dafür engagieren sich in Luzern immer mehr Kreise. Die Luzerner Umweltverbände BirdLife, Pro Natura und WWF setzen sich seit langer Zeit für eine nachhalti-gere Landwirtschaft und mit gezielten Feldhasenprojekten für Meister Lampe ein.
Die Jäger verzichten vielerorts freiwillig auf die Hasenjagd. Die Vogelwarte Sempach und die Verantwortlichen des Projekts «Hopp Hase» haben wegweisende Forschungen gemacht und Massnahmen ausgearbeitet, die aufzeigen, wie Landwirte und Landwirtinnen dem Feldhasen und damit auch bodenbrütenden Vögeln helfen können.
Bauern legen Brachen auf neuartige Weise an
«Der Kanton Luzern hat einer dieser Massnahmen bereits zum Durchbruch verholfen: Ab 2018 ist wird die dünnere Aussaat von Getreide finanziell unterstützt», sagt Kurt Eichenberger vom WWF Luzern. «Damit bekommen die Feldhasen ihre Verstecke in Äckern zurück und Bodenbrüter finden Nischen für ihre Nester. Der Minderertrag wird den Bauern abgegolten.»
Zudem beginnen einige Bauern, ihre Brachen auf neuartige Weise anzulegen. Damit kommen Füchse und anderen Räubern nicht mehr so einfach an ihre Beute. Das ist nur der Anfang. Hoffnung kommt nun aus dem Kantonsrat. Dort steht ein Postulat an, das weitergehende Massnahmen für die Förderung des Feldhasen fordert.
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