Neuer Treff für trauernde Mütter

Seit vier Jahren hat sich in Zug das Trauer-Café gut etabliert. Es versteht sich «als Raum der Gemeinschaft, der die Möglichkeit gibt, zusammen mit anderen Betroffenen dem Schmerz der Trauer zu begegnen und sich im Miteinander getragen und angenommen zu fühlen», so der Flyer.

«Es hat sich gezeigt, dass Mütter, die den Tod ihres Kindes erfahren mussten, besondere Bedürfnisse und Themen haben.»

Anja Niederhauser, Spitalseelsorgerin

Eine breite Trägerschaft steht dahinter: Palliativ Zug, Hospiz Zug, Krebsliga Zug, Katholische Kirche Zug, Reformierte Kirche Zug sowie Spitex im Kanton Zug. Jeden ersten Freitag im Monat trifft sich die durch Fachpersonen begleitete Gesprächsrunde zwischen 16 und 18 Uhr im Alterszentrum Neustadt, Bundesstr. 4, Zug.

«Es hat sich gezeigt, dass Mütter, die den Tod ihres Kindes erfahren mussten, besondere Bedürfnisse und Themen haben», erklärt Anja Niederhauser, Spitalseelsorgerin, die zusammen mit Sonya Albrecht, Psychotherapeutin, die neue Gruppe begleiten wird. Die Gesellschaft mache es den Hinterbliebenen nach einem Todesfall – gerade auch Müttern von verstorbenen Kindern – oft nicht leicht.

«Es ist ja häufig so, dass das Umfeld mit der Situation überfordert ist und schon bald nach einem Todesfall nicht mehr damit konfrontiert werden und nichts mehr davon hören will. Dafür sind diese Gesprächsrunden da. Hier kann man so oft man will von seinen Erfahrungen und seinem Schmerz erzählen, und es ist total in Ordnung.»

Angebot für die gesamte Innerschweiz gedacht

Dass explizit nur Mütter und keine Väter angesprochen seien, habe damit zu tun, dass Frauen und Männer oft unterschiedlich trauerten. Und dass Mütter, die ein Kind verloren hätten, oft andere Fragen und Themen hätten als Väter. Das Angebot ist für die ganze Innerschweiz gedacht.

«Meines Wissens gibt es solche Müttergruppen in diesem Rahmen in der Zentralschweiz noch nicht. Für Männer wurde am Kinderspital Zürich der ‹Stammtisch für verwaiste Väter› eingerichtet», so Anja Niederhauser.