Zug will nun doch viel weniger sparen

Geplante Steuererhöhungen für Reiche gestrichen

92 Millionen Franken wollte der Kanton Zug mit dem Projekt «Finanzen 2019» sparen. Nach der Vernehmlassung ist dieser hehre Plan nun bereits wieder Geschichte. Von den 385 vorgesehenen Massnahmen werden nur gerade deren neun angepasst. Darunter aber ausgerechnet jene, die einschenken: Steuererhöhungen für Reiche.

Nach der Vernehmlassung zum Sparprogramm streicht die Zuger Regierung einige Massnahmen. So fallen Pläne im Bildungs- und Sozialbereich weg. So will man nun den umstrittenen Beitrag an die Privatschulen doch nicht streichen, was 1,4 Millionen Franken eingespart hätte. Auch sollen die Altersentlastung bei kantonalen Lehrpersonen und die heutigen Familienzulagen bei Nichterwerbstätigen beibehalten werden. Beides zusammen sollte 680’000 Franken sparen.

Weiter werden die Mehrerträge der Zuger Gemeinden aus «Finanzen 2019» nicht abgeschöpft. «Der Regierungsrat anerkennt die systemischen Bedenken der Gemeinden», lässt sich Finanzdirektor Heinz Tännler in einer Medienmitteilung zitieren. Ebenfalls werden die Gewässergebührentarife nicht erhöht.

Gutverdiener werden geschont

Grossen Einfluss auf die geplanten Einsparungen von 92 Millionen Franken haben alle diese Massnahmen nicht. Ganz anders sieht es hingegen bei zwei Steuererhöhungen aus, die die Zuger Regierung nach Erhalt der 54 Vernehmlassungsantworten fallen lässt. Eine erwartungsgemäss (zu) heisse Kartoffel (zentralplus berichtete) war offenbar die Anpassung des Einkommenssteuertarifs für natürliche Personen. Geplant war, eine neue oberste Tarifstufe für besonders Gutverdienende einzuführen. Die hier budgetierten 18 Millionen Franken werden ersatzlos gestrichen.

Gar 32 Milllionen kostet der Verzicht auf eine generelle Erhöhung des kantonalen Steuerfusses von 82 auf 86 Prozent. Nun soll diese Anpassung nur noch für die Jahre 2020 und 2021 gelten. «Bis dann dürfte absehbar sein, ob und in welcher Grössenordnung von einer nachhaltigen Entlastung der Kantonsrechnung durch gestiegene Steuererträge ausgegangen werden kann», verweist die Regierung auf «eine Tendenz zur Erholung der kantonalen Finanzen». Danach sei man besser in der Lage, eine definitive Steuerfusserhöhung oder deren Verzicht abzuschätzen.

Geplante Steuererhöhungen für Reiche gestrichen
Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon