Zuger Traditionsunternehmen stellt in Luzern aus

Schraubenhändler Bossard verkauft nun 3D-Drucker

Blick in eine Fertigungshalle von Bossard: Hier gehts um Schraubenhandel.

(Bild: Bruno Arnold)

Die Zuger Bossard-Gruppe versucht sich in einem Zukunftsmarkt. Ihre Tochterfirma KVT-Fastening tut sich mit drei grossen deutschen Industrieunternehmen zusammen um kunftig 3D-Drucker und Druckmaterialien zu verkaufen. Diese Woche stellt sie das Geschäft an der Additive Manufacturing Expo in Luzern vor.

Die Bossard-Gruppe, die eigentlich vorab als Schraubenhändlerin, Sport-Sponsorin und grosse Arbeitgeberin in Zug bekannt ist, versucht was Neues. Ihre Tochterunternehmung KVT-Fastening in Dietikon tut sich mit den deutschen Industrieunternehmen Trumpf, German RepRap und Henkel zusammen.

Vertriebsnetz und Beratung

Durch diese Kooperation wird Bossard künftig als Verkäufer von industriellen 3D-Druckern und den entsprechenden Verbrauchsmaterialien (Metallpulver, Filamente) am Markt aktiv sein, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Zudem sollen entsprechende Beratungs- und Konzeptionsdienstleistungen angeboten werden. Erster öffentlicher Auftritt ist an der Additive Manufacturing Expom vom 6. und 7. März in Luzern. 

Bossard betrachte den 3D-Druck als eine zukunftsweisende Technologie, die Bereiche der industriellen Fertigung verändern werde, teilte die Zuger Gruppe weiter mit. Von den drei deutschen Partnern stammen «hochwertige, industriellen 3D-Druckern und deren technische Unterstützung». Bossard selber trägt «technische Kompetenz, der grossen Erfahrung zur Lösung von Fertigungsproblemen in der Industrie und nicht zuletzt mit ihrem etablierten Vertriebsnetz bei».

Laser von Trumpf

Die Trumpf-Gruppe, welche lange Zeit eine Fabrik in Baar betrieb, entwickelt Werkzeugmaschinen und Laser für die industrielle Fertigung. Im Bereich der additiven Fertigung biete das Unternehmen als Einziger beide relevanten Lasertechnologien anm shreibt Bossard: pulverbettbasiertes Laserschmelzen und Laserauftragschweissen. Das Produktportfolio umfasst Komplettlösungen aus Digitalisierung, Maschinen und Services inklusiv selbst entwickelten Strahlquellen aus einer Hand. Mit der richtigen Maschinenlösung lassen sich auch aufwendige Formen und individuelle Bauteile schnell, flexibel und kostengünstig verwirklichen – und dies bereits ab kleinsten Losgrössen.

Drucker von German RepRap

Im Bereich Fused Filament Fabrication (FFF) kooperiert Bossard mit dem deutschen Hersteller German RepRap, der seine 3D-Drucker seit 2013 auf der Basis dieser Technologie entwickelt. Das FFF-Verfahren ist eine der am meisten verbreiteten 3D-Druck-Methoden. Das Verfahren zeichnet sich durch eine vergleichsweise einfache Handhabung bei relativ bescheidenen Investitionskosten aus.

Kunstharze von Henkel

Auch die Stereolithograpie betrachtet Bossard als längerfristig erfolgversprechendes Entwicklungsfeld. Partner ist hier der deutsche Klebstoffhersteller Henkel, der mit einem Printer und seiner Auswahl an Kunstharzen auf die additive Fertigung setzt. Die KVT-Fastening ist im Bereich Klebstoffe bereits ein langjähriger Partner von Henkel. Die Stereolithographie eignet sich für den Druck von Objekten mit sehr fein ausgeprägten Oberflächen, bei denen die einzeln aufgetragenen Schichten nicht mehr erkennbar sind.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon