Es regt sich Widerstand gegen Tunnel-Idee

Ebikon: SP und GLP wollen kein «Tunnelikon»

«Zwei hässliche und lärmige Tunnelportale» befürchten die Grünliberalen in Ebikon.

(Bild: zvg)

Die Idee für ein Dach über der Kantonsstrasse in Ebikon fällt bei der SP und der GLP durch. Die beiden Parteien wehren sich gegen die hohen Kosten und fürchten eine Verzögerung der Zentrumsentwicklung.

Die Hauptverkehrsachse in Ebikon soll überdacht werden. Das fordert das Komitee «Ebikon lebt», das seit Anfang Februar Unterschriften sammelt für ihre Tunnel-Idee (zentralplus berichtete).

Hinter dem Projekt steht der Architekt Roland Huwiler. Im Komitee sind Vertreter aus der Wirtschaft des Rontals, Bürger und Politiker, darunter mehrere CVP-Mitglieder. 

Auf linker Seite stösst das Projekt hingegen nicht auf Zustimmung. «Die SP Ebikon steht dem Tunnel-Projekt sehr skeptisch gegenüber», teilt die Partei am Sonntagabend mit. Aufgrund planerischer Mängel ortet die Partei noch viele offene Fragen. So äussert die SP Zweifel hinsichtlich des Nutzens und hinterfragt die Kosten. «Das Tunnel-Projekt ist unausgegoren und schafft mehr Probleme als es zu lösen vorgibt.»

Zudem befürchtet sie, dass dadurch die Umsetzung des Masterplans unnötig verzögert werde. Dieser legt dar, wie Ebikon sich als belebtes, urbanes Dorf weiterentwicklen soll.

GLP will kein «Tunnelikon»

Widerstand gegen die Tunnel-Idee kommt auch von den Grünliberalen. «Die Gemeindeinitiative für eine Überdachung der Kantonsstrasse ist nach Meinung der GLP der falsche Ansatz, um ein attraktives Zentrum zu erhalten», hält sie in einer ebenfalls am Sonntagabend verschickten Mitteilung fest.

Wahl am 4. März: SP unterstützt FDP-Kandidaten

Am 4. März wird in Ebikon der Nachfolger von Ruedi Kaufmann (FDP) in den Gemeinderat gewählt. Für den Sitz kandidieren Ruedi Mazenauer (FDP) und Guido Müller (SVP). Nach einem parteiinternen Hearing unterstützt die SP Ebikon die Kandidatur von Mazenauer, wie die Partei mitteilt.

Mit der Idee würden viele neue Probleme entstehen, beispielsweise im Bereich der «hässlichen und lärmigen» Tunnelportale. «Die sehr schwierige Bewilligungsfähigkeit und die hohen Kosten im mehrstelligen Millionenbereich machen die Idee nicht besser.» Laut der GLP würde das Projekt die Gemeindekasse so stark belasten, wodurch Steuererhöhungen unumgänglich würden.

Auch die GLP Ebikon befürchtet, dass die Tunnel-Idee die Zentrumsentwicklung «um Jahre» zurückwerfen würde. Wie die SP spricht aus sie sich für die Ideen des Masterplans aus und verlangt den Einbezug der Bevölkerung. Wir wollen nach «Amplikon» nicht ein «Tunnelikon», hält die GLP in Anspielung an den Übernamen von Ebikon abschliessend fest.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von jdw
    jdw, 19.02.2018, 12:18 Uhr

    Es geht nur um die Idee. Die Tunnelidee mag von oben schön aussehen. Von unten betrachtet schafft man damit 2 hässliche Tunnelportale, die Ebikon neu in 4 statt wie bisher in 2 Teile teilen (künftig gäbe es nicht nur ein Ebikon links und rechts der Strasse sondern neu auch eines vor und nach dem Tunnel). Zudem verdrängt das Neubauquartier auf dem Tunnel, auf welchem wohl dieselben gesichtslosen Neubauten zu stehen kommen, wie sie in Ebikon in den letzten 15 Jahren überall gebaut wurden, den einzigen historischen Kern den Ebikon hat in den Hintergrund. Nicht zuletzt geht die Weite und Offenheit verloren, die Ebikon derzeit zu bieten hat und die bei einer entsprechenden Gestaltung des Strassenraums (Stichwort «Äbiker Allee» gemäss Masterplan) zur Attraktivität des Zentrums beitragen kann.

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  • Profilfoto von Philippe Ugolini
    Philippe Ugolini, 19.02.2018, 11:17 Uhr

    Ein Tiefbahnhof wäre aber eine grüne Lösung.
    Anscheinend geht es diesen Parteien nicht um die Idee,
    sondern eher um eine Machtposition. Und wenn
    man nicht selber die Idee bringt ist alles andere schlecht.

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