Luzern: Gegner ziehen vor Verwaltungsgericht

Juristischer Streit um Kloster Wesemlin geht in die nächste Runde

Die Kapuziner im Wesmelinkloster wollen auf ihrem Gelände ein Wohnhaus bauen.

(Bild: zentral+)

Das Kapuzinerkloster Wesemlin braucht Geld. Im Garten soll deshalb ein sechsstöckiger Neubau mit Wohn- und Arbeitsräumen entstehen. Obwohl eine Baubewilligung seit beinahe einem Jahr vorliegt, kann nicht gebaut werden. Denn die Projektgegner haben ihre Beschwerde an das Verwaltungsgericht weitergezogen.

Die Stadt Luzern hat im vergangenen März grünes Licht gegeben für das Neubauprojekt «Francesco» im Garten des Klosters Wesemlin und damit alle Einsprachen abgewiesen (zentralplus berichtete). Dennoch ist nach wie vor unklar, wann die Bauarbeiten für das sechsstöckige Gebäude mit 30 Wohnungen beginnen. Denn die Einsprecher geben noch nicht auf. Sie haben beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen den Entscheid der Stadt eingereicht, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.

Unter den Beschwerdeführern befindet sich neben Anwohnern auch die Stiftung Archicultura für Orts- und Landschaftsbildpflege mit Sitz in Luzern. Sie argumentieren laut dem Medienbericht in einem Schreiben sie, dass das Projekt unvereinbar sei mit dem Denkmalschutz und dass es sich nicht in das Quartier und das Ortsbild einfüge. Die bestehenden Bauten würden «erdrückt». Die Klosteranlage ist weiter im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder (Isos) mit dem höchsten Erhaltungsziel A verzeichnet. Grundsätzlich seien damit Neubauten unzulässig.

Mit den erwarteten Einnahmen aus der Vermietung der neuen Wohnungen sollen der Betrieb und der Erhalt der Klosteranlage gesichert werden. Die Verzögerung komme zu einem unglücklichen Zeitpunkt, sagt Urs Steger, Unternehmensberater und Präsident der Baukommission «Wohnen im Kapuzinergarten» gegenüber der «Luzerner Zeitung».

«Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Finanzmärkte ist davon auszugehen, dass die Zinsen mittelfristig ansteigen werden. Das verteuert die Finanzierung des Projekts durch Bankkredite». «Der höhere Hypothekarzins dürfte sich letztendlich auf die Mietzinsen auswirken», sagt Steger. Wie hoch die Mieten sein werden, sei noch offen. «Sie werden aber nicht allzu tief, sondern quartierüblich sein.»

 

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