Ehrung für uneigennütziges Verhalten

Zug hat drei neue Helden des Lebkuchens

Freuen sich über den Lebkuchen: Zita Schlumpf (links) und Vincenzo Maurello. Hinten der Zuger Stadtrat: Karl Kobelt (links), Dolfi Müller, Vroni Straub-Müller, André Wicki, Urs Raschle und Stadtschreiber Martin Würmli. Auf dem Bild fehlt der krankheitshalber abwesende Stefano Romeo.

(Bild: zvg)

Zita Schlumpf tut alles für die Freunde der Volksmusik in Zug. Vincenzo Maurello und Stefano Romeo haben mit der Colonia Italiana Zug ihren Landsleuten ein Stück Heimat geschaffen. Deshalb gibt ihnen der Zuger Stadtrat ein paar von seinen 14 Pfund Lebkuchen ab.

Der Zuger Stadtrat verteilte gestern an einer traditionellen Feier die Lebkuchen des Klosters Frauenthal an drei Leute, die  sich in uneigennütziger Art und Weise für die Stadt Zug verdient gemacht.

Vincenzo Maurello ist Ehrenpräsident des Vereins Colonia Italiana Zug. Er präsidierte den Verein von 1994 bis 2016. Er hat die Colonia Italiana mit grossem Einsatz geführt und ausgebaut. Stefano Romeo ist seit 1994 Vorstandsmitglied und seit 2016 Präsident des Vereins.

Eigener Fussballclub

Das Colonia Italiana Zug ist seit seiner Gründung im Jahr 1957 eine wichtige Anlaufstelle für in die Schweiz gekommenen Italienerinnen und Italienern. So führt der Verein ein eigenes Restaurant und hat auch einen eigenen Fussballclub gegründet.

Zita Schlumpf steht nach Ansicht des Zuger Stadtrats «idealtypisch für all die Zugerinnen und Zuger, die ohne grosses Aufheben Freiwilligenarbeit leisten». Einen Namen hat sie sich mit der Förderung der Schweizer Volksmusik gemacht – aber eigentlich hilft sich überall dort, wo sie gebraucht wird.

Der Kuchen der Nonnen

Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Geld), Zoll und Umgeld zu entrichten. 

Seit altersher haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von den Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegengenommen wurden.

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Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukate zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5.  Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.

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