Luzerner Regierung mit öV-Bericht 2018-2021

S-Bahn S61 nach Willisau wird verlängert

Der Kanton Luzern präsentiert mit dem dritten öV-Bericht seine Strategie für den öffentlichen Verkehr bis ins Jahr 2021. Der Bericht knüpft an die bisherige Strategie an, berücksichtigt aber auch künftige gesellschaftliche und technologische Entwicklungen. Vorgesehen sind rund 80 Massnahmen, wie etwa weitere Bushubs für die Agglomeration, den Ausbau des RBus-Systems und die Verlängerung der S-Bahn S61 nach Willisau.

Der Regierungsrat unterbreitet dem Kantonsrat den Planungsbericht über die mittel- und langfristige Entwicklung des Angebots für den öffentlichen Verkehr (öV-Bericht) 2018 bis 2021. Der Bericht hält die Stossrichtungen und das Ziel für die öV-Entwicklung in den kommenden Jahren fest und leitet daraus Massnahmen für das öV-Angebot ab.

Knappe finanzielle Mittel

Er zeigt das Zusammenspiel zwischen der Infrastrukturplanung des Kantons und der Angebotsplanung und -festsetzung des Verkehrsverbundes Luzern (VVL) auf. «Der dritte öV-Bericht führt die bisherige Strategie für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs weiter und ist abgestimmt mit der Kantonsstrategie, dem kantonalen Richtplan und den Agglomerationsprogrammen des Kantons Luzern», sagt Thomas Buchmann, Departementssekretär des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements.

Engpässe bei der Bahninfrastruktur und knappe finanzielle Mittel begrenzen den Entwicklungsspielraum. Die Infrastrukturausgaben basieren auf der aktuellen kantonalen Finanzplanung zu den öV-Investitionen. Damit der Angebotsausbau wie geplant realisiert werden kann, sind die Beiträge von Kanton und Gemeinden ab 2021 um insgesamt 2 Millionen Franken auf 81,6 Millionen Franken zu erhöhen, wie es im aktuellen Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2018–2021 vorgesehen ist.

Projekte für die Agglomeration und die Regionen

In der Agglomeration entwickelt der Kanton Luzern das Konzept «AggloMobil» weiter mit dem Ziel, die Verknüpfung zwischen dem Bus- und dem Bahnangebot weiter zu optimieren. Zudem soll das RBus-System – ein Nahverkehrssystem, das mit Doppelgelenk-Trolleybussen die Kapazität und den Komfort erhöht und dank ergänzenden Infrastrukturmassnahmen die Fahrzeiten verkürzt – ausgebaut werden. Konkrete öV-Projekte für die Agglomeration sind der Bushub in Ebikon mit einer Verlängerung der Trolleybus-Linie 1 bis zur Mall of Switzerland, der Bushub in Kriens Mattenhof und die neue RBus-Linie 3 Würzenbach–Littau.

Ein zentrales Projekt ist die Verlängerung der S-Bahn S61 nach Willisau. Damit erhält die Region Luzern West zu Pendlerzeiten eine dritte stündliche Direktverbindung nach Luzern. Gleichzeitig soll das Busnetz in dieser Region verbessert werden, um optimale Anschlüsse zwischen Bus und Bahn zu gewährleisten. Der Kantonsrat wird den öV-Bericht voraussichtlich Anfang 2018 behandeln.

SP zur R-Bus-Erschliessung für die Mall: «Armutszeugnis für den Kanton»

Die SP begrüsst die allgemeine Stossrichtung des öV-Berichts 2018-2021, wünscht sich aber mehr Tempo bei der Umsetzung. Von den vorgeschlagenen Massnahmen zur Förderung effizienter Verkehrsmitteln profitieren die Agglomeration und auch die Regionen. «Es braucht nun genügend Mittel, um die Massnahmen auch umzusetzen und nicht wieder aufzuschieben», sagt SP-Kantonsrat Marcel Budmiger. Die SP unterstützt deshalb die Volksinitiative «Vorwärts mit dem öffentlichen Verkehr» der Luzerner Allianz für Lebensqualität.

Die letzten Abbaupakete haben laut SP dem öffentlichen Verkehr zugesetzt. So stimme der Rückgang des öV-Anteils (Modalsplit) von 24 Prozent auf 20 Prozent im Agglomerationsgürtel innerhalb von fünf Jahren mehr als nur bedenklich. Diese Entwicklung gehe absolut in die falsche Richtung. «Dass die R-Bus-Erschliessung der Mall of Switzerland erst zwei Jahre nach deren Eröffnung realisiert werden kann, ist ein Armutszeugnis für den Kanton und wohl auch mitverantwortlich für das Verkehrschaos im Rontal.»

Konsequente Förderung des öffentlichen Verkehrs

Umso wichtiger sei nun eine konsequente Förderung und Bevorzugung des öffentlichen Verkehrs. Die rund 80 Massnahmen seien Investitionen in die Luzerner Volkswirtschaft und erzielen eine hohe Rendite in der Verhinderung von Stau. Das grösste Risiko bei der Umsetzung nennt der Bericht gleich selber: Weitere Abbaupakete beim Kanton. Dass es nun mehr finanzielle Mittel brauche, erwähnt auch der Verbundrat in seiner Würdigung. Die geplante Erhöhung um 2 Millionen ab 2021 würde nicht ausreichen, um die Massnahmen auch umzusetzen. 

S-Bahn S61 nach Willisau wird verlängert
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