Freizeit ist der wichtigste Mobilitätszweck

Luzerner legen immer weitere Strecken zurück – in kürzerer Zeit

Die Luzerner fahren weiter, brauchen aber weniger Zeit dafür, gibt das Amt für Statistik bekannt.

(Bild: zvg)

Das Luzerner Amt für Statistik (LUSTAT) veröffentlicht ein weiteres Ergebnis zur Mobilitäts-Studie im Kanton: «Weiter und schneller» bewegt sich die Bevölkerung; im Durchschnitt legt jeder Einwohner gut 38 Kilometer am Tag zurück.

Weiter und schneller – diese beiden Stichworte charakterisieren die Entwicklung des Verkehrsaufkommens, schreibt das Luzerner Amt für Statistik LUSTAT. Im Jahr 2015 legte eine im Kanton Luzern wohnhafte Person pro Tag durchschnittlich 38,4 Kilometer im Inland zurück. (Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 36,8 km.) Sie brauchte dafür ohne Warte- und Umsteigezeiten 86 Minuten (CH: 82 min). Im Vergleich zur Erhebung 2005 nahm die Tagesdistanz um 4,3 Kilometer zu, die im Verkehr verbrachte Zeit hingegen um sechs Minuten ab. Der Grossteil dieser Veränderungen habe sich laut LUSTAT zwischen 2005 und 2010 vollzogen.

Freizeit ist der wichtigste Verkehrszweck

Freizeit, Arbeit und Einkauf seien 2015 – in dieser Reihenfolge – weiterhin die drei wichtigsten Verkehrszwecke im Kanton Luzern. Der Freizeitverkehr vereinte bereits in den Jahren 2005 und 2010 die höchsten Anteile auf sich. Auf ihn entfallen 46 Prozent der Tagesdistanzen und 38 Prozent der täglichen Wege. Die zu Arbeitszwecken zurückgelegten Strecken machten 24 Prozent der Tagesdistanzen aus, diejenige der Einkaufswege 12 Prozent.

Stadt- und Landbevölkerung wählen unterschiedliche Verkehrsmittel

69 Prozent der Tagesdistanz entfielen 2015 bei der Wohnbevölkerung des Kantons Luzern auf den motorisierten Individualverkehr (MIV), 21 Prozent auf den öffentlichen Verkehr (ÖV), 8 Prozent auf den Langsamverkehr (LV) und 2 Prozent auf die übrigen Verkehrsmittel. Der MIV steht im Kanton Luzern nahezu synonym für den Autoverkehr: Von den 26,4 im MIV zurückgelegten Kilometern entfielen 25,9 Kilometer auf das Auto. Damit wurden 2015 gut zwei Drittel der Tagesdistanz mit dem Auto bewältigt.

Beim Modalsplit würden sich laut LUSTAT klare Stadt-Land-Unterschiede zeigen: Personen aus den ländlichen Regionen legten deutlich grössere Anteile ihrer Tagesdistanzen im MIV zurück (70 bis 81%) als die Wohnbevölkerung der Stadt Luzern (45%). Umgekehrt wiesen Stadtluzerner einen erheblich höheren ÖV-Anteil an den Distanzen auf (42%) als Bewohner des ländlichen Raums (11 bis 21%).

Anzahl Autos pro Haushalt konstant

Im Kanton Luzern ist das Auto weiterhin ein weit verbreitetes Verkehrsmittel. 2015 besassen im Kanton Luzern vier von fünf Haushalten mindestens ein Auto; knapp jeder dritte Haushalt sogar zwei oder mehr (zentralplus berichtete.) Diese Werte seien im Lauf der letzten zehn Jahre nahezu konstant geblieben und entsprechen annähernd den gesamtschweizerischen Werten. Innerhalb des Kantons zeigen sich zunehmende Stadt-Land-Gegensätze: Der Anteil der autofreien Haushalte sei in den ländlichen Regionen Luzerns schon 2005 am kleinsten und bis ins Jahr 2015 dort insgesamt weiter geschrumpft. In der Stadt Luzern seien dagegen – Tendenz steigend – mehr als vier von zehn Haushalten autofrei.

Hohe Marktdurchdringung mit ÖV-Abonnementen

Im Besitz eines oder mehrerer Abonnemente des öffentlichen Verkehrs seien 
58 Prozent der Luzerner ab 16 Jahren. Gegenüber der Erhebung 2005 sei das eine markante Steigerung um neun Prozentpunkte, jedoch ein Rückgang um drei Prozentpunkte gegenüber 2010.

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