Luzerner Stadtrat will nicht selber Häuser kaufen

Luxusläden in der Altstadt: Nach dem Hoch sinken die Preise wieder

Die Luzerner Hertensteinstrasse: Beliebt für Weihnachtseinkäufe. Aber an der Beleuchtung wollen sich die Geschäfte nicht beteiligen.

(Bild: bra)

Internationale Ketten und Luxusläden für Touristen: Der Ladenmix in der Luzerner Altstadt wurde in den letzten Jahren oft kritisiert. Neue Zahlen zeigen nun: An den Mietpreisen kann es nur bedingt liegen. Die sind nämlich gerade im obersten Segment eingebrochen. 

Der Ladenmix in der Luzerner Altstadt gibt seit Jahren zu reden. Mehr als einmal war von horrenden Mieten die Rede, wenn ein alteingesessenes Unternehmen dichtmachen musste (zentralplus berichtete). Weil im gleichen Zug die Zahl der Uhren- und Schmuckgeschäfte gestiegen ist, war zudem oft die Sorge zu hören, die Altstadt sei nur noch ein Ort für Touristen (zentralplus berichtete).  

Diese Sorge treibt auch die SP um. In einem Postulat fordert sie den Stadtrat auf, gegen die Preisspirale vorzugehen und für eine attraktive Shoppingstadt zu sorgen.

Preise gehen fast überall zurück

Die Antwort des Stadtrates zeigt nun aber ein anderes Bild: Die Mietpreise sind gar nicht so horrend gestiegen wie oft gesagt wird. Gerade im teuersten Segment fielen die Preise sogar, während sie im mittleren Segment stagnierten und im tiefen leicht zulegten. Das zeigt eine Auswertung der Immobilieninserate der Jahre 2013 bis 2016.

Ähnliches gilt für das gesamte Stadtgebiet, wo die Mieten in dieser Zeitspanne in allen Preisklassen gesunken sind. Im teuersten Bereich kostete der Quadratmeter 2016 noch 1000 Franken pro Jahr anstatt 2500 Franken im Jahr zuvor. In der Altstadt ging der Preis sogar von über 3000 Franken auf rund 1000 Franken zurück. Allerdings war gerade im teuersten Segment das Jahr 2015 offenbar ein besonderer Ausreisser nach oben, denn 2013 und 2014 lagen die Preise noch unter 1000 Franken.

Im günstigsten Bereich ist der jährliche Quadratmeterpreis in der Altstadt in den letzten Jahren auf gut 300 Franken geklettert, während er im restlichen Stadtgebiet auf unter 200 Franken fiel. 

Stadtrat will handeln – teilweise

Die SP verlangte aber nicht nur Auskunft über die Preise, sondern will den Stadtrat in die Pflicht nehmen. Dieser soll unter anderem die Liegenschaftsbesitzer sensibilisieren, selber Gebäude in der Altstadt kaufen oder mehr Transparenz bei den Preisen schaffen. 

Der Stadtrat hält fest, dass die Fachstelle für Wirtschaftsfragen vor zwei Jahren mit den Liegenschaftsbesitzern zusammengekommen ist, um sie auf diese Themen aufmerksam zu machen. Die Rückmeldungen seien positiv gewesen. Nun prüft man einen weiteren Anlass dieser Art. 

Selber als Liegenschaftsbesitzerin agieren soll die Stadt aber nicht. Das ist laut Stadtrat keine städtische Aufgabe und ein Eingriff in den Markt, sofern die Stadt mit tieferen Mietzinsen lokale und kleine Geschäfte unterstützen soll. Auch ein Mietzinsmonitoring lehnt der Stadtrat ab. 

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