Aufruf zu einer «neuen Reformation»

Fundamentalistische Christen pflastern Zentralschweiz mit Plakaten voll

In Emmenbrücke, Steinhausen, Baar, Schwyz, Bauen und viele weiteren Orten haben fromme Aktivisten am Dienstagmorgen rund 10’000 Plakate an öffentlichen Gebäuden und Wänden angebracht. Dahinter stecken fundamentalistische evangelische Christen.

Hinter der Aktion stehe die Schweizerische Evangelische Allianz, schreibt die «Luzerner Zeitung». Der Allianz gehören sogenannte Freikirchen an. Die Plakate wurden an insgesamt 130 Orten in der Deutschschweiz aufgehängt und rufen Christen zu einer «neuen Reformation» auf.

Auch Martin Luther habe vor genau 500 Jahren am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen mittels einer ähnlichen Aktion an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen.

Man wolle «auf kreative Art und Weise die zentralen Fragen des Lebens und Glaubens öffentlich ins Gespräch zu bringen», sagten Verantwortliche gegenüber der Zeitung. Eine Bewilligung für die Aktion habe man nicht eingeholt. Ansonsten wäre die Überraschung weg gewesen. Die Plakate würden in zwei bis drei Tagen wieder eingesammelt, sollten sie auf öffentlichem Grund herumliegen.

Auf den Plakaten waren Sätze zu lesen wie «Jesus ist to…» (tal an uns interessiert und auferstanden), «Die Bibel ist scho…» (on alt und doch heute noch relevant).

Wer die Webseite der Organisation aufruft, wie zentralplus es getan hat, findet jedoch noch andere, weniger nette Sätze. Zum Beispiel: «Die völlige Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen.»

Fundamentalistische Christen pflastern Zentralschweiz mit Plakaten voll
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2 Kommentare
  • Profilfoto von mrellstab
    mrellstab, 12.11.2017, 16:32 Uhr

    Wir lernen:
    – Wenn an paar Orten in der Innerschweiz, darunter Metropolen wie Steinhausen oder Bauen, einige Plakätchen hängen, ist diese «vollgepflastert».
    – Wer solches tut, ist ein «Fundamentalist».
    Nicht gerade ein Musterbeispiel für Schlagworte wie «ehrlich, hintergründig, kreativ», mit denen sich zentralplus selber beschreibt – eher ein Musterbeispiel dafür, wie vorgefasste Meinungen zu einem Thema eine Redaktion beeinflussen können und dabei die Objektivität auf der Strecke bleibt. Schade!

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  • Profilfoto von hero
    hero, 02.11.2017, 07:12 Uhr

    Danke für den Bericht über eine freche, aber gelungene Aktion. Sie ist eine augenzwinkernde Erinnerung an ein epochenprägendes historisches Ereignis.

    Drei Anmerkungen drängen sich mir aber auf:

    1. Der Schweizerischen Evangelischen Allianz gehören Evangelische Landes- und Freikirchen an, (wie man deren Website leicht entnehmen kann); nicht nur letztere, wie der Artikel impliziert.

    2. Bezeichnet der Autor alle Gläubigen, die mehr tun als bloss still beten als „fundamentalistische Christen“? Das zeugt von Unkenntnis und Fahrlässigkeit im Umgang mit dem F-Wort; v.a. wenn man bedenkt, wie ausserordentlich negativ der Begriff heute verstanden wird. „Christliche Aktivisten“ trifft es hier wohl besser.

    3. Eine Aussage, die in keinerlei inhaltlichem Zusammenhang zur Plakataktion steht, aus dem Kontext zu pflücken und hier einzubauen als Beleg für (so scheint es mir als Leser) eine vorgefasste Meinung, ist fragwürdiges journalistisches Handwerk.

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