Alleinerziehende mit Kindern gehören zu Ärmsten

So reich und so arm sind die Luzerner

Die Statistik Luzern (LUSTAT) hat in ihrem Bericht «Wohlstand und Armut Kanton Luzern» ermittel, wie es um die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der Luzerner Bevölkerung bestellt ist. Dabei gibt es einige Überraschungen.

Das Einkommen der Luzerner Haushalte nimmt zu. Im jüngsten verfügbaren Datenjahr, 2013 erzielten die
Luzerner Privathaushalte im Mittel ein Haushaltseinkommen von 92’400 Franken, zehn Prozent mehr als 2009. Das höchste Haushaltseinkommen wird zwischen 45 und 54 Jahren verzeichnet.

Weiter zeigen sich auch Einkommensunterschiede je nach der Staatsangehörigkeit. So weisen die Haushalte schweizerischer oder nordeuropäischer Nationalität ein höheres Einkommen auf als die Haushalte von anderen Nationalitätengruppen.

Im Mittel 48’800 Franken frei verfügbares Einkommen

Die finanzielle Situation der Luzerner Haushalte hängt aber nicht nur von der Höhe des Einkommens ab, sondern auch von den anfallenden Ausgaben. Was bleibt den Haushalten, wenn sie ihre unvermeidlichen Rechnungen bezahlt haben?

Im Jahr 2013 verfügen die Luzerner Haushalte nach Abzug von den obligatorischen Ausgaben (z.B. Steuern oder Krankenkassenprämien) und von den gebundenen Ausgaben (z.B. Wohnkosten) im Mittel noch über etwas mehr als die Hälfte vom gesamten Einkommen. Insgesamt sind das 48’800 Franken, die zur Deckung vom Grundbedarf, für Konsumwünsche und zum Sparen frei verfügbar sind. 

5,4 Prozent sind Vermögensmillionäre

Über das finanzielle Wohlergehen von den Luzerner Haushalten bestimmen nicht nur das Einkommen und die Ausgaben, sondern auch das Vermögen. Die Luzerner Haushalte verfügen im Jahr 2013 im Mittel über ein Vermögen von 81’000 Franken.

Am meisten Vermögen besitzen Paare im Rentenalter, nämlich im Mittel 340’400 Franken. Allerdings ist diese Gruppe in sich sehr heterogen, denn in ihr gibt es sowohl Paare mit keinem Vermögen als auch Paare mit sehr grossem Wohlstand und Armut im Kanton Luzern.

Insgesamt ist das Vermögen zwischen den Haushalten ungleicher verteilt als die Einkommen. Im Jahr 2013 haben 5,4 Prozent von den Luzerner Steuerpflichtigen zu den Vermögensmillionären gehört, während fast 20 Prozent der Steuerpflichtigen kein Vermögen ausgewiesen haben. 

Rund 7 Prozent der Bevölkerung sind von Armut betroffen

m Jahr 2013 sind 7,2 Prozent der Luzerner Bevölkerung von Armut betroffen gewesen. Das sind rund 27’500 Personen. Zwischen 2009 und 2013 hat die Armutsquote im Kanton Luzern leicht abgenommen. Der Rückgang zeigt sich in allen Altersgruppen.

Und er zeigt sich auch bei den am häufigsten von Armut betroffenen Haushalten: den Alleinerziehenden mit ihren Kindern und den Einpersonenhaushalten. Die Armutsquote von Alleinerziehende und ihren Kindern ist von allen Haushaltstypen die mit Abstand höchste: Sie beträgt 24,8 Prozent.

Dass sich Armut in urbanen Gebieten konzentriert, zeigt sich auch im Kanton Luzern. Sie weist von allen Luzerner Regionen den grössten Anteil von armutsbetroffenen Personen auf. Die Armutsquote vor Sozialtransfers beträgt hier 12,8 Prozent. Ebenfalls überdurchschnittlich hoch ist die Armutsquote im Agglomerationskern. Kantonsweit am tiefsten ist die Armutsquote im suburbanen Umland.

14’800 Personen haben Armut verlassen 

Im Jahr 2013 haben im Kanton Luzern rund 14’800 Personen die Armutsgrenze dank den bedarfsabhängigen Sozialleistungen überschritten. Das entspricht einer Reduktion von der armutsbetroffenen Bevölkerung um über die Hälfte: Der Anteil hat sich von 7,2 Prozent auf 3,3 Prozent reduziert. Diese 3,3 Prozent entsprechen der sogenannten «verdeckten Armut».

Damit ist zum einen der Teil von der Bevölkerung gemeint, der – aus welchen Gründen auch immer – seinen Anspruch auf Sozialleistungen nicht oder nur unzureichend geltend macht. Zu dieser Gruppe gehören zum anderen aber auch Personen, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Das sind zum Beispiel Studentinnen und Studenten, die zwar nicht mehr zuhause wohnen, aber von ihren Eltern finanziell unterstützt werden. Seit 2009 hat sich der Anteil der verdeckten Armut im Kanton Luzern kontinuierlich
verkleinert.

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