21 Luzerner Gemeinden haben Steuern gesenkt

Steuerparadies Meggen distanziert sich weiter

Die Piuskirche in der Gemeinde Meggen.

(Bild: Remo Wiegand)

Das Portemonnaie vieler Luzerner bleibt 2017 voller: 21 Gemeinden haben ihren Steuerfuss gesenkt, darunter auch das Steuerparadies Meggen. Doch auch wer nicht von einem tieferen Steuerfuss profitiert, muss womöglich weniger Geld abliefern – dank eines beliebten Instruments.

21 Gemeinden haben 2017 ihren Steuerfuss gesenkt, acht erhöhten ihn. Eine ähnlich grossflächige Reduktion der Gemeindesteuerfüsse erfuhr der Kanton Luzern letztmals 2009, wie Luzern Statistik Lustat mitteilt.

Die grösste Senkung erfolgt mit 0,2 Einheiten in Triengen, gefolgt von 0,15 Einheiten in Root und Sempach. Erhöhungen nehmen hingegen vor allem bevölkerungsmässig kleine Gemeinden mit überdurchschnittlich hohem Steuerfuss vor wie beispielsweise Doppleschwand, Romoos oder Schongnau. Tendenziell erheben kleinere Gemeinden in Luzern höhere Steuern: Von den 13 Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern weisen aktuell nur zwei einen Steuerfuss unter 2,15 Einheiten aus. Lustat lässt offen, ob die Grösse den Steuerfuss beeinflusst oder umgekehrt – beides werde von wirtschaftlichen und geografischen Faktoren beeinflusst.

Meggen distanziert sich weiter

Trotz der zahlreichen Senkungen werden weiterhin zwei Drittel der Luzernerinnen und Luzerner kommunal mit 1,8 bis 2,1 Einheiten besteuert – auch, weil die bevölkerungsstarken Städte konstant bleiben. Die Tiefsteuergemeinde Meggen baut mit einer Senkung um 0,04 auf 0,935 Einheiten ihren Abstand zum mittleren Steuerfuss weiter aus. Dieser fällt auf 1,87 Einheiten. Sowieso fällt auf: Drei der fünf Gemeinden mit der geringsten Steuerbelastung haben ihren Steuerfuss 2017 weiter reduziert. Am anderen Ende des Spektrums liegen auch dieses Jahr Altwis und Menznau mit 2,6 Einheiten. 

Die Steuerkraft der Gemeinden stieg 2016 erneut an. Die Steuerkraft pro Kopf erreicht wieder das Niveau von 2008: Pro Kopf wurden 1’584 Franken aus der ordentlichen Gemeindesteuer erzielt. Mit 3 Prozent Wachstum fiel die Steigerung aber geringer aus als in den Vorjahren. Die Steuererträge aus den ordentlichen Gemeindesteuern beliefen sich auf insgesamt 1,2 Milliarden Franken. 

87 Prozent davon stammten von den Einkommen und Vermögen der natürlichen Personen. 13 Prozent der ordentlichen Erträge flossen von den Unternehmen in Form von Gewinn- und Kapitalsteuern zu den Gemeinden. Der Anteil der Unternehmenssteuern an den ordentlichen Gemeindesteuern ist seit 2012 gesamthaft vergleichsweise stabil, teilt Lustat mit. Er unterscheidet sich aber je nach Gemeinde stark: Zwischen 2 Prozent in Doppleschwand und 39 Prozent in Vitznau.

Rabatte sind beliebt

Auch wer nicht von einem tieferen Steuerfuss profitiert, musste womöglich weniger tief in die Tasche greifen. 2017 greift gemäss Lustat mehr als jede sechste Gemeinde auf einen Rabatt zurück. Die Spannweite reicht von 0,05 bis 0,4 Einheiten, wobei ein Rabatt von 0,1 am häufigsten ist. Seit 2014 hat sich die Anzahl der Gemeinden mit Rabatten mehr als verdoppelt. Die Gemeinden können mit dem Rabatt die Steuerbelastung für ein Jahr befristet reduzieren.  

Links die Steuereinheiten in den Luzerner Gemeinden. Rechts der durchschnittliche Ertrag pro Einwohner und Einheit.

Links die Steuereinheiten in den Luzerner Gemeinden. Rechts der durchschnittliche Ertrag pro Einwohner und Einheit.

(Bild: Lustat Statistik Luzern)

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