Rigi-Bahnen wollen 60 Millionen investieren

Bewohner bekämpfen «Rigi-Disney-World» mit Petition

Rigi-Bahnen-CEO soll dem Rigi-Tourismus neuen Schwung verleihen und das Bahn- in ein Tourismusunternehmen verwandeln.

(Bild: Fabian Duss)

Die Rigi Bahnen AG beabsichtigt, 50 bis 60 Millionen Franken zu investieren. Das Unternehmen will auf dem Berg eine zeitgemässe Infrastruktur schaffen.  Kulturwissenschaftler und Rigi-Bewohner René Stettler wehrt sich bereits seit längerem gegen die Pläne, am Freitag hat er nun eine Online-Petition lanciert.

Seit Freitagabend sind rund 450 Unterschriften eingegangen gegen die Ausbaupläne der Rigi Bahnen AG. Die Rigi Bahnen AG beabsichtigt, die Infrastruktur auf dem Berg für 50 bis 60 Millionen Franken auszubauen (zentralplus berichtete). Das kommt bei Kulturwissenschaftler René Stettler, der in Rigi Kaltbad lebt, gar nicht gut an.

Das Unternehmen beabsichtige,  «ein Disney World für über eine Million Touristen jährlich umzubauen», steht in der Online-Petition. Der Petitionär zitiert dabei aus dem Masterplan der Rigi Bahnen AG.

«Profitorientierter Konsum und Erlebnispark»

Eine Eventalp, ein Schwizer Bergdörfli mit Swiss-Shopping-Welt und Schnapsbrennerei auf Rigi Staffel, ein neuer Spielplatz mit Streichelzoo, Baumhütten zum Übernachten und eine Themenwelt Wasser mit Wasserspielplatz auf Rigi Kaltbad, einem Abenteuerpark Rigi mit begehbarem Tannzapfenturm, eine Alp-Olympiade, einem Augmented-Reality-Naturerlebnispfad auf Rigi Scheidegg sowie einer Themenwelt Bier auf der Seebodenalp, das alles passt Stettler gar nicht in den Kragen.

Gegenüber der Luzerner Zeitung sagte er: «Die Rigibahnen wollen den Berg schleichend in ein voralpines Disney World umbauen, in einen profitorientierten Konsum- und Erlebnispark.»

Unterstützung vonseiten der Politik

Die Kritik am umfassenden Ausbau stösst auf offene Ohren. Beispielsweise haben bereits Nationalrat Louis Schelbert (Grüne), Ständerat Konrad Graber (CVP) die Petition unterzeichnet. Weitere Unterzeichner sind etwa alt Nationalrätin Cécile Bühlmann, Kabarettist Emil Steinberger oder Politikwissenschaftler Iwan Rickenbacher.

Die Petition fordert, dass die Unternehmensführung stattdessen auf ein nachhaltiges, qualitatives Wachstum setzt und die heutigen Natur- und Landschaftsressourcen auf der Rigi bewahrt.

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