Weitere Details zum Stellenabbau

NZZ-Regionalmedien verlagern Korrektorat nach Bosnien

Die NZZ-Regionalmedien, zu denen das «St. Galler Tagblatt» und die «Luzerner Zeitung» gehören, müssen sparen. Weil die Inserateeinnahmen sinken, wird das Korrektorat der beiden Zeitungen geschlossen. Nun weiss man auch, wo die Artikel korrigiert werden.

Teile der Zeitungs-Texte werden künftig nicht mehr in Luzern oder St. Gallen, sondern von einem externen Anbieter gelesen (zentralplus berichtete). Fünf Korrektoren erhalten deshalb die Kündigung, vier weiteren wird die vorzeitige Pensionierung angeboten.

Nun werden weitere Details bekannt: Teile der Korrektoratsarbeiten würden extern an ein deutsches Unternehmen vergeben, berichtet das SRF-Regionaljournal Ostschweiz in einem Beitrag. In Zukunft werden junge Frauen in Banja Luka in Bosnien-Herzegowina die Artikel korrigieren.

Banja Luca ist die De-Facto-Hauptstadt des durch den Krieg entstandenen Teilstaats «Republika Srpska».

Pascal Hollenstein, publizistischer Leiter der NZZ Regionalmedien, bedauert die Auslagerung gegenüber dem Radiosender. Wegen des Spardrucks sei er vor der Wahl gestanden, das Korrektorat entweder ins Ausland auszulagern oder ganz darauf zu verzichten.

Bosnische Korrektorinnen auf Helvetismen vorbereiten

In Banja Luka würden ehemalige Flüchtlinge, die während des Jugoslawien-Krieges in deutschsprachigen Ländern Zuflucht gefunden hatten, diese Arbeiten übernehmen. Es handle sich um Frauen im Alter von 25 bis zirka 40 Jahren. Viele von ihnen hätten Germanistik studiert. Die Korrektorinnen würden nun auf die in der Schweiz gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten, die sogenannten Helvetismen, vorbereitet. Der Übergang der Korrekturleistungen werde begleitet und erfolge Schritt für Schritt, so der publizistische Leiter.

Hollenstein sieht kein Problem darin, die Korrekturen im Ausland vornehmen zu lassen. Auch deutsche Korrektoren, die in Luzern arbeiteten, müssten die Helvetismen lernen. Banja Luka sei heute schon bekannt als Standort für Korrekturdienstleistungen, grosse deutsche Verlage und Schweizer Buchverlage liessen bereits dort korrigieren.

Unten zwei Kommentare auf den Radiobeitrag von SRF:

 

Ein Kommentar auf der Homepage von SRF.

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(Bild: Screenshot)

 

Auch Druckfehler bei SRF News, findet dieser Leser.

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(Bild: Screenshot)

Weitere Kommentare auf «Persönlich.com».

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(Bild: Screenshot)

 

NZZ-Regionalmedien verlagern Korrektorat nach Bosnien
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