«Zentralschweiz am Sonntag» wird weiter gedruckt

NZZ-Mediengruppe kündigt fünf Mitarbeitern

Die Zentralschweiz am Sonntag ist eines der Sonntagsblätter der NZZ-Gruppe. Sie wird trotz Werbemarktkrise weiterhin gedruckt.

(Bild: zvg)

Die Sonntagszeitungen kriseln: Die «Zentralschweiz am Sonntag», die Sonntagsausgabe der Luzerner Zeitung und ihrer Regionalausgaben, erscheint trotzdem weiterhin im Print. Dagegen sehen sich die NZZ-Regionalmedien vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Printwerbemarkts gezwungen, Anpassungen beim Korrektorat vorzunehmen. Es kommt zu Kündigungen.

Die «Zentralschweiz am Sonntag» wird weiterhin gedruckt. Grund: Ihre deutliche höhere Auflage im Vergleich zur «Ostschweiz am Sonntag», der anderen regionalen Sonntagsausgabe der NZZ-Gruppe. Diese erscheint künftig nur noch online – um Kosten einzusparen. Dies teilte die NZZ-Mediengruppe in einer Mitteilung mit.

Rückläufiger Printwerbemarkt

Aber auch bei der «Zentralschweiz am Sonntag» kommt es zu Kosteneinparungen. Konkret sehen sich die NZZ-Regionalmedien vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Printwerbemarkts gezwungen, Anpassungen beim Korrektorat vorzunehmen.

Ein Teil der Texte wird künftig nicht mehr in Luzern oder St. Gallen, sondern von einem externen Anbieter gelesen. Die Endkontrolle erfolgt weiterhin intern. Der Schritt hat die Kündigung von fünf Mitarbeitenden aus dem Bereich Verlagsservices und Druck zur Folge, der insgesamt rund 300 Mitarbeitende umfasst. Vier weiteren Mitarbeitenden wird eine frühzeitige Pensionierung angeboten. «Wir sind mit diesen Kolleginnen und Kollegen im Gespräch, um die Folgen dieser Entscheidung so gut es geht zu mildern», betont Daniel Ettlinger, Leiter Verlagsservices und Reichweitenmedien.

«Die Einstellung der gedruckten Ausgabe der ‹Ostschweiz am Sonntag› ist in erster Linie eine Sparmassnahme.»

Jürg Weber, Leiter Regionalmedien der NZZ-Mediengruppe

Im Gegensatz dazu erscheint die «Ostschweiz am Sonntag» ab November ausschliesslich als E-Paper. Ausgewählte Artikel aus dem Sonntagstitel werden auch auf tagblatt.ch veröffentlicht. Die NZZ Regionalmedien sparen damit die hohen Druck- und Vertriebskosten ein, ohne beim publizistischen Angebot Abstriche zu machen. Ein Personalabbau bei der Publizistik ist aufgrund dieser Massnahme nicht vorgesehen. Die Inhalte der «Ostschweiz am Sonntag» sind für alle Abonnenten des «St. Galler Tagblatts» und seiner Partnerzeitungen zugänglich.

Weitere Verlagerung ins Digitale geplant

Doch dies ist nur ein erster Schritt. Denn mit diesem Schritt setzen die NZZ Regionalmedien ihren Kurs hin zu einer Verlagerung ins Digitale fort. Die Digitalprodukte sollen zudem über eine engere Zusammenarbeit mit den eigenen Radio- und insbesondere TV-Sendern gestärkt werden. In der Ostschweiz rückt das Portal FM1Today näher an das Portal tagblatt.ch heran, wobei sich FM1Today weiterhin auf eine jüngere Zielgruppe fokussiert. Im Frühsommer des nächsten Jahres sollen die Newsportale der NZZ Regionalmedien neu lanciert werden. Zudem ist die Einführung einer Bezahlschranke geplant.

«Die Einstellung der gedruckten Ausgabe der ‹Ostschweiz am Sonntag› ist zwar in erster Linie eine Sparmassnahme», erklärt Jürg Weber, Leiter Regionalmedien der NZZ-Mediengruppe. «Gleichzeitig nutzen wir den Schritt aber, um unsere Digitalstrategie voranzutreiben.»

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon