Luftqualität in der Zentralschweiz

Schadstoffbelastung noch nie so tief wie 2016

Die Anwohner des geplanten Energiezentrums in Haltikon fürchten sich vor Geruchs- und Schadstoffemissionen. Im Bild der Kamin der Anlage im Wintersried in Seewen.

(Bild: Fabian Duss)

Die Luftqualität in den Kantonen Uri, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Luzern und Zug hat sich im Vergleich mit den Vorjahren 2016 verbessert. Experten raten von Euphorie allerdings ab: «Sie ist lange nicht gut genug.»

So gut wie im Jahr 2016 war die Zentralschweizer Luft noch nie: Seit Beginn der Erhebungen durch die sechs Kantone 1999 waren Werte noch nie so gut. «Ein geringerer Schadstoffausstoss und günstige Wetterbedingungen mit wenigen Hitzeperioden im Sommer haben zu diesem Ergebnis beigetragen», geben die Umweltdirektionen der Kantone in einer Medienmitteilung bekannt.

Übermässiger Jubel ist allerdings nicht angebracht: «Trotzdem besteht kein Grund zur Entwarnung. Die Grenzwerte für Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon wurden zum Teil deutlich und der Richtwert beim krebserzeugenden Russ bis um das Zehnfache überschritten.»

Weniger Feinstaub

Feinstaub gilt als besonders gesundheitsgefährdend und hat negative Auswikrungen auf Atemwege und das Herz-Kreislauf-System. Zur Feinstaubbelastung liegen folgende Ergenisse vor: «Der Tagesmittel- Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde an den meisten Standorten in der Zentralschweiz an 1 bis 4 Tagen überschritten.» Gemäss Luftreinhalte-Verordnung des Bundes sei nur eine Überschreitung an einem Tag pro Jahr erlaubt. Allerdings sind insgesamt Fortschritte zu vermelden – gemäss den Erhebungen nahm die durchschnittliche Belastung mit Feinstaub 2016 insgesamt überall ab.

Russemissionen in Luzern am höchsten

Sorgen bereiten hingegen die Russemissionen. Russ sei wegen seiner krebserzeugenden Wirkung besonders gesundheitsgefährdend. «Der von der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene empfohlene Jahresmittelrichtwert von 0.1 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde in der ganzen Zentralschweiz grossräumig um bis das Zehnfache überschritten», geben die Direktionen bekannt. Diese Tatsache zeige die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen zur Reduktion von Russ auf, das hauptsächlich in Dieselmotoren ohne Partikelfilter und bei der schlechten Verbrennung von Holz ensteht.

Am höchsten ist die Russbelastung übrigens in Luzern, wie ein detaillieter Blick in die Ergebnisse zeigt. Der Messtandort an der Moostrasse wies die für die Zentralschweiz höchste Belastung auf.

 

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