Bis 4. Oktober können Luzerner und Besucher der Stadt auf mehreren Plätzen Sitzmöbel-Modelle testen. Die gemachten Erfahrungen will die Stadt online sammeln – und so herausfinden, was Anklang findet. Das stösst nicht überall auf Begeisterung.
Die Stadt Luzern reagiert mit dem dreiwöchigen Versuch auf eine Idee aus der Bevölkerung. «In verschiedenen Projekten zur Aufwertung von öffentlichen Freiräumen in der Stadt Luzern wurde die Idee eingebracht, andere Sitzmöbel als die klassische Sitzbank aufzustellen», heisst es in der Medienmitteilung. Gewünscht würden vor allem Sitzelemente, die verschoben werden können «und so Begegnungen in den Aussenräumen fördern».
Ab heute bis zum 4. Oktober testet die Stadt deshalb an vier Standorten unterschiedliche Möbel. Es handelt sich um Einzelstühle, Holzliegen, grosse Holzringe und mobile Sitzbänke. Getestet werden auch Kunststoffmöbel.
Der grosse Sitzmöbel-Test
Alle Bewohner und Besucher Luzerns können auf dem Kornmarkt, auf dem Kurplatz, im Stadthauspark und in der Tribschenstadt die Sitzmöbel zu testen und online selber zu bewerten. Beispiele von Fragen: Sind die Möbelelemente bequem? Sind Material und Aussehen der Möbelelemente ansprechend? Entsprechen sie einem Bedürfnis?
Der Test wird auch dazu genutzt zu prüfen, wie sich die Sitzmöbel im alltäglichen Gebrauch – im Unterhalt, Reinigung, Gefahr von Vandalismus – bewähren.
Bei Umgestaltungsprojekten berücksichtigen
«Wir möchten herausfinden, welche Sitzmöbel Anklang finden», sagt Dominik Frei von der Stadtentwicklung Luzern auf Anfrage. Bisher kenne die Stadt nur die klassische Sitzbank. Man werde nicht gleich neue Möbel anschaffen, fügt Frei hinzu, erhoffe sich aber Anhaltspunkte bei künftigen Umgestaltungs-Projekten im öffentlichen Raum. Frei erwähnt als Beispiel die Neugestaltung der Bahnhofstrasse. «Auch in der Tribschenstadt möchten wir aufgrund von Rückmeldungen aus der Bevölkerung öffentliche Räume bewohnerfreundlicher gestalten.»
Die Möbel werden in diesen Tagen von Mitarbeitern der Stadtgärtnerei aufgestellt. Neben Einzelstühlen und grossen Holzringe werden auch Kunststoffmöbel, wie die gelbe «Bank» auf dem Kornmarkt getestet.
Erste Reaktionen
Die Ankündigung der Stadt hat bereits erste Reaktionen ausgelöst.
Der städtische SVP-Präsident Peter With macht keinen Hehl daraus, was er von der Aktion der Stadt hält. Unter einem Foto des gelben Plastikobjekts schreibt er: «Die müssen einfach schwimmen können, damit wir sie in Reussbühl aus der Reuss fischen können.» Und es gibt schon einige Kommentare.
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Walter Albrecht, 11.09.2017, 23:35 Uhr geschmacklos und überflüssig
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterGisela Widmer, 11.09.2017, 17:12 Uhr Echt Mann! Erst diese grauenhaften Rettungsringe, jetzt möglicherweise diese grauenhaften Sitzgelegenheiten. Gibt’s in der Stadt seit neuestem ein Ministerium für angewandte Unästhetik?
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