Freischaffende Theaterregisseurin erhält Zuschlag

Zuger Werkjahr geht an Karin Arnold

Die Jury würdigt die vorbehaltslose Herangehensweise der Theaterschaffenden Karin Arnold.

(Bild: Kira van Eijsden)

Das mit 50 000 Franken dotierte Zuger Werkjahr geht 2017 an die freischaffende Theaterregisseurin Karin Arnold. Die Jury würdigt ihren beeindruckenden Leistungsausweis und fördert ihr Langzeitprojekt zum Thema Kommunikation. Zehn weitere Künstlerinnen und Künstler dürfen sich über einen fünfstelligen Förderbeitrag freuen.

Zehn Zuger Kunstschaffende können sich freuen: Sie werden vom Kanton mit Förderbeiträgen unterstützt. Die grösste Ehre kommt jedoch Karin Arnold teil. Die Theaterschaffende erhält das mit 50’000 Franken dotierte Zuger Werkjahr, teilt der Regierungsrat mit.

Karin Arnold hat gemäss Mitteilung des Kantons ein überzeugendes Werkjahrprojekt eingereicht. Die freischaffende Theaterregisseurin bewirbt sich mit einem Langzeitprojekt, das Recherche und Praxis vereint.

Dabei stellt sie sich die Frage, wie Kommunikation zwischen unterschiedlichen sozialen Gruppen und Interessensgemeinschaften funktioniert. Welche Umstände oder Eigenschaften begünstigen, dass sich ein Mensch für Standpunkte öffnet, die von seinem eigenen abweichen? Wie können Argumente nachvollzogen und angenommen werden, obwohl sie nicht den eigenen Standpunkt bestätigen?

Im Ausland erfolgreich

Die Jury begründet den Entscheid mit dem «beeindruckenden Leistungsausweis, den Karin Arnold seit 2001 kontinuierlich und zunehmend international ausgebaut hat». Bis heute mache sich Arnold vielfältige Gedanken über mögliche Adressatinnen und Adressaten ihrer Produktionen und schaffe es immer wieder, neues Publikum ins Theater zu holen.

Preisübergabe

Die Preisübergabefeier findet am 27. Oktober um 19 Uhr in der Galvanik in Zug statt und ist öffentlich.

Darüberhinaus wird gewürdigt, dass Arnold ohne Scheu und Vorbehalte unterschiedlichsten gesellschaftlichen Realitäten stellt. Karin Arnold wurde 1974 geboren und lebte bis 1995 in Zug. Sie absolvierte ihre künstlerische Ausbildung an der Hochschule Musik und Theater in Zürich (heute Zürcher Hochschule der Künste). Seit 2006 ist sie als freischaffende Regisseurin tätig und gründete im selben Jahr das Kollektiv «mercimax».

Ihre Produktionen werden an Theatern und Festivals in der Schweiz, Deutschland, Österreich, den USA und Russland gespielt und oft mit Menschen vor Ort adaptiert. Ausserdem entwickelt sie regelmässig Produktionen mit Jugendlichen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlerkollektiven. Arnold setzte sich gegen fünf weitere Bewerber um das Zuger Werkjahr durch.

Zehn Künstler werden unterstützt

2017 sind zudem 23 Bewerbungen um einen Förderbeitrag eingegangen. Vier Fachjurys bestehend aus drei ausserkantonalen Expertinnen und Experten haben die Dossiers geprüft und mit einem schriftlichen Jurybericht ihre Empfehlungen zuhanden der Kulturkommission und des Regierungsrates abgegeben.

Folgende Künstler aus den Bereichen bildende und angewandte Kunst, Musik und Film kommen in den Genuss der Förderbeiträge des Kantons:

Bildende und angewandte Kunst:

  • Anina Hug (10’000 Franken)
  • Thomas Knüsel (10’000 Franken)
  • Matthias Moos (15’000 Franken)
  • Mathias Renner (14’000 Franken)
  • Timon Sager (10’000 Franken)

Musik:

  • Fabienne Ambühl (14’000 Franken)
  • Samuel Büttiker (14’000 Franken)
  • Valerie Koloszar (10’000 Franken)
  • Christof Zurbuchen (10’000 Franken)
Film:
  • Monica Amgwerd (13’000 Franken)

Der Kanton Zug vergibt seit 1978 jährlich Förderbeiträge und unterstützt damit junge und talentierte Kunstschaffende im Kanton. Bis heute wurden über 380 Zuger Künstlerinnen und Künstler damit gefördert.

Es stehen insgesamt 120’000 Franken zur Verfügung, die für das freie künstlerische Schaffen, die Umsetzung eines konkreten Projektes oder als Weiterbildungsbeitrag verwendet werden können. Die Förderbeiträge wie auch das Werkjahr werden aus dem Lotteriefonds finanziert.

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