Leserbrief zum Mittagstisch an den Baarer Schulen

«Das nächste Mal bitte etwas mehr Heimatschutz»

Seit Beginn des Schuljahres wird der Mittagstisch der Baarer Schulen von einem Catering-Unternehmen mit Sitz in Bern-Belp beliefert. Das Mittagessen wird neuerdings also täglich von Bern nach Baar gekarrt. SVP-Kantonsrat Michael Riboni aus Baar hat sich dazu in einem Leserbrief seine Gedanken gemacht.

Den Zuschlag an das Berner Unternehmen begründet Gemeinderätin Binzegger gemäss «Zuger Zeitung» wie folgt: «Im Submissionsverfahren ist es nicht zulässig, den Standort des Anbieters als Beurteilungskriterium festzulegen».

Aber immerhin darf gemäss juristischer Lehre und Rechtsprechung der Anfahrtsweg eines Anbieters bei der Zuschlagsbeurteilung berücksichtigt werden. Nach bundesgerichtlicher Rechtsprechung ist eine Mitberücksichtigung des Anfahrtsweges sogar «sachlich geboten», wenn sich die Länge der Fahrstrecke über eine längere Zeitspanne in einer Vielzahl von Fahrten auswirkt.

Ist dies dem Gemeinderat bekannt? Wurde die Länge der Fahrstrecke (Bern-Baar rund 120 Kilometer) bei der Zuschlagsbeurteilung irgendwie berücksichtigt?

Warum «wünschenswert» und «nach Möglichkeit»?

Nimmt man die Ausschreibungsunterlagen der Gemeinde etwas genauer unter die Lupe, sticht einem weiter ins Auge, dass bei der Zubereitung der Speisen die Verwendung von Produkten aus artgerechter Haltung «wünschenswert» sei und «nach Möglichkeit» Produkte aus der Region verarbeitet werden sollen. Weshalb die Floskeln «wünschenswert» und «nach Möglichkeit»?

Sollen unseren Kindern etwa Poulets aus Ungarn oder Eier aus Holland aufgetischt werden? Sollte die Verwendung regionaler Produkte wie Fleisch, Obst oder Gemüse nicht eine Selbstverständlichkeit, ein «Muss» sein? Immerhin gibt es in Baar und Umgebung unzählige Gewerbe- und Bauernbetriebe, die qualitativ hochwertige Nahrungsmittel produzieren.

Hiesige Gewerbler und Bauern zahlen Steuern

Zweifellos, ein haushälterischer Umgang mit unseren Gemeindefinanzen ist zu begrüssen. Ein wenig mehr «Heimatschutz» wäre bei der nächsten Auftragsausschreibung trotzdem angebracht. Denn schliesslich sind es die hiesigen Gewerbler und Bauern, die in unserer Gemeinde Steuern bezahlen und Arbeitsplätze schaffen.

Michael Riboni, SVP-Kantonsrat, Baar

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